Skip to main content
Editorial
Editorial

Kunst gebiert Erkenntnis

Die in Frankfurt lebende Malerin Gabi Hamm ist nicht zuletzt durch ihre wiederholte Präsenz in Jean-Christophe Ammanns ?Szenenwechsel» im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/M bekannt geworden. Eine Einzelausstellung war im vergangenen Jahr im Kabinett in Zürich zu sehen. Nach einem Auftritt im Rahmen der Ausstellung «Nouvelles Collections» im Centre Pasquart in Biel ist sie nun in der Galerie Conrads in Düsseldorf präsent.

Berlin — Galerie Conrads

Leerstellen

Seit geraumer Zeit orientieren sich viele Künstlerinnen und Künstler wieder vermehrt an der Realität. Das tagespolitische Geschehen ist ja in der Tat wieder spannender geworden, doch hat das diesbezügliche Interesse auch damit zu tun, dass die bildende Kunst des 20. Jahrhunderts auf die eigenen Grundsatzfragen bereits mit Werken geantwortet hat. Doch just in dem Moment, wo viele Errungenschaften der klassischen Moderne historische Konserven zu werden drohen, erhält die postmoderne Empfehlung erneut Aktualität: Auch die einst gegebenen Antworten auf die zentralen Fragen zu Wahrnehmung und Darstellung sind es wert, immer wieder neu und zeitgemäss reformuliert zu werden.

Mannheim — Kunsthalle Mannheim

Über die Funktionsweise des Kunstsystems

In einer Zeit, in der Künstler nach schnellem Erfolg gieren und sich oft bedenkenlos vom Kunstbetrieb vereinnahmen lassen, ist eine Retrospektive der Konzeptkünstlerin Louise Lawler fast ein Anachronismus. Denn wie kaum eine andere Künstlerin ihrer Generation hat sie sich die Kritik und Unterminierung von Kunstinstitutionen auf die Fahne geschrieben. So reflektieren ihre im Museum für Gegenwartskunst gezeigten Werke aus 25 Schaffensjahren die Funktionsweise des Kunstmarktes, der hervorragend dazu befähigt ist, sich alle systemkritischen Proteste einzuverleiben.

«Cahiers d´artistes» editi da Pro Helvetia

L´iniziativa organizzata in collaborazione con il Museo Cantonale d´Arte di Lugano rappresenta un´occasione inedita per far conoscere meglio i «Cahiers», questo importante mezzo divulgativo per la giovane creazione elvetica.

Lugano — MASI/Palazzo Reali

Mäzene und Sponsoren: zwischen Einflussnahme und Liebhaberei

In Frankreich bescheren seit der Reform des französischen Spenden- und Stiftungs-Rechts im vergangenen Jahr immer mehr wohlhabende Sammler dem Kunstbetrieb Geld und neue Orte. Die Geschenke für die Kunst bewegen sich zwischen persönlichem Engagement, eitler Schauvitrine und wohlkalkulierten Machtinteressen.

Janice Kerbel in der Galerie Karin Guenther/Nina Borgmann
Besprechung

Mit investigativer Fantasie und unter Aufbietung enormer Detailfülle entwirft die 1969 geborene
Janice Kerbel fiktive Planspiele, in denen sie sich quasi hinterrücks ans Wirkliche heranpirscht. Ob im Buch «15 Lombard St.», 1999, dem minutiös recherchierten Szenario eines perfekten Bankraubs, oder mit der Erfindung einer kompletten Insel in «Bird Island Villas», 2000, samt touristischer Vermarktung im Web - stets entfalten Kerbels Projekte Möglichkeitsformen, in denen Vorstellungskraft und Wirklichkeit miteinander zu konkurrieren beginnen.

Hamburg — Karin Guenther

Call me Istanbul ist mein Name im ZKM

In Genco Gülans 3D-Computeranimation und Vahap Avsars kinetischer Installation tanzen Derwische, während Selcuk Gürisik Kaftans aus Filz in rhythmische Bewegung versetzt und die Künstlergruppe Yogurt Technologies Bauchtanz-Performances digitalisiert auf eine Videowand überträgt: Die Ausstellung im ZKM Karlsruhe will die Verhältnisse offensichtlich zum Tanzen bringen. ?Call me ISTANBUL ist mein Name? ist die Schau - eine der Hauptveranstaltungen der Europäischen Kulturtage Karlsruhe - in schönem Sprachmix betitelt.

Norbert Bisky, Steven Black, Gregory Forstner in der Galerie Jocelyn Wolff

Jocelyn Wolff setzt in Paris kurz vor den Sommerferien ein deutliches Zeichen: Malerei ist wieder da. Eine figurative Malerei ohne Komplexe, eine reflektierte Malerei, die unbefangen und dekonstruktiv mit überkommenen Bildsprachen und alten Meistern umgeht und so die Frage nach dem Ort des Individuums auf
bisher ungesehene Weise stellt.

Paris — Jocelyn Wolff

Ise Schwartz in der Galerie Artraktion
Besprechung

Das Städtische Museum in Siegburg (etwa 20 Autominuten von Bonn) ist ein Haus für Kunst und Geschichte. Fragmente eines Sandstein-Spitzbogens ragen direkt in die als Shed konzipierten Räume für zeitgenössische Kunst. Eine Herausforderung für die seit 1989 in Biel (CH) lebende deutsche Künstlerin Ise Schwartz.

Siegburg — Stadtmuseum

Theresa Hak Kyung Cha in der Generali Foundation
Besprechung

In weniger als zehn Jahren schuf Theresa Hak Kyung Cha fünf Filme, sieben Performances und zwei grossartige Bücher. Der erste Erfolg kam mit ihrem Buch «Dictée», das allerdings erst kurz nach ihrem frühen Tod veröffentlicht wurde. Ihre Videos, Performances und Druckgraphiken werden erst jetzt erstmals in einer Wander-Retrospektive einem grösseren Publikum vorgestellt.