Die Kunst von Simon Dybbroe Møller besticht durch ihre sentimentalen Interpretationen der Ästhetik der Moderne. Dank dieser wird Utopieverlust in Møllers künstlerischen Reformulierungen zur ebenso intelligenten wie poetischen Vision.
Wenn alles von Bildern überflutet scheint, ist es Zeit, daran zu erinnern, dass man Bilder leicht vergisst. Bilder gehen vorbei wie Träume und bilden zugleich jenen «Rasen», aus dem unsere Imagination und mit ihr unsere Realität spriessen können. Barbara Breitenfellner kultiviert diese fertilen Gründe.
Wie bestellt und nicht abgeholt stehen die Dinge herum. Immerhin haben sie sich recht gut miteinander arrangiert. Vielleicht, weil sie wissen, dass sie lange werden warten müssen? Schliesslich handelt es sich um Sachen, die «schon einmal bessere Zeiten erlebt haben», wie man zu sagen pflegt. Ihre denkbar beste Zeit erleben sie allerdings jetzt und miteinander.
Karten malen und Leserbriefe schreiben genügt nicht - Politik wird im direkten Dialog gemacht. Rosmarie Merz plädierte anlässlich der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Kunstvereins in St. Croix einmal mehr für einen aktiven Diskurs zwischen Kunstschaffenden und PolitikerInnen. Wir setzen darum unsere Reihe mit Politgesprächen fort mit einem Treffen mit der CVP-Nationalrätin Kathy Riklin, dem FDP-Nationalrat Johannes Randegger und dem Basler Anwalt und Kulturlobbyisten Hans Furer.
Zwei grosse Maler des Körpers gaben der ersten Düsseldorfer Quadriennale ihren thematischen Impuls: Das museum kunst palast zeigt eine gewichtige Caravaggio-Schau, während Francis Bacon im K20 eine umfassende Retrospektive gewidmet ist. Von der Stadt grosszügig gefördert, sind die verschiedenen Ausstellungsprojekte dieses Herbstes unter dem Thema des Körpers in der Kunst lose miteinander verklammert.
Fino a neanche un decennio fa l´immagine del Trentino Alto Adige era simile a una di quelle ben note e splendide foto di Walter Niedermayr. Impianti da sci su ghiacciai immersi in una leggera nebbia ovattante. Qua e là chiazze di persone. Provvisorie e sparute. Un po´ come può esserlo una giornata di sci estivo: breve, magari intensa ma non confrontabile con quelle piene di luce e piacere di fine inverno.
«Si la vie n´est qu´un pèlerinage à Dieu, le monde sensible est la route qui nous y conduit», disait Bonaventure. San Keller ne manque pas de structurer son parcours: un état des lieux, une action, sa documentation. Le tout destiné à être injecté dans le circuit du monde de l´art.
Als Gast der A.M.Qattan Kulturstiftung konnte ich den März 2006 in Ramallah verbringen. Ich wollte einen Monat diese Stadt erleben, ihre Menschen, Bilder, Geräusche, Gerüche und gleichzeitig ihr kulturelles Leben kennen lernen.
Hinter dem Unternehmen «Performance in Progress» steht der Wunsch, über die Problematik der Performance nachzudenken. Als «Original» hat sie nur im zeitlichen Ablauf des Geschehens Bestand. Peter Stohler lud eine Gruppe Performer nach Altdorf ein.
Die Geschichte der «Atlas Group» ist mysteriös: Die offizielle Lesart zurzeit ist, dass Walid Raad sie erst 1999 ins Leben gerufen habe. Im Hamburger Bahnhof in Berlin ist derzeit das Projekt «The Atlas Group (1989-2004)» von Walid Raad zu sehen.
Namhafte Künstler hat er an der Glasgow School of Art ausgebildet. In der Ausstellung «Absentmindedwindowgazing» lässt sich nun das subtile, intelligente Werk des tschechischen Künstlers Pavel Büchler (*1952) entdecken
Wie Bilder machen, wenn Tränen die Sicht versperren? Wie die Hoffnung auf Frieden gestalten, wenn man nur Krieg kennt? Lida Abdul, spätestens seit der Venedig-Biennale mit ihrem Video «White house» bekannt, findet keine Antworten. Nur Bilder.
Ein Lichtspot an der Wand zieht die Blicke magisch an. Aber ist das nun schon ein Werk - oder doch nur ein Wegweiser? Möglich wäre beides. Einerseits findet sich gleich ums Eck eine Vitrine, darin ein aufgeschlagener Playboy-Sammelband ? eindeutig ein Exponat! Andererseits ist der Lichtfleck rechteckig, also durchaus bildwürdig. Und hat man nicht Ähnliches gerade erst anderswo gesehen? Nur - wie hiess der Künstler, die Künstlerin doch gleich?
Eine Frau geht durch die Strassen der Stadt. In ihrem exotischen Aufzug und fremdartigen Gebaren erregt sie Aufsehen - erwünschtermassen, von ihrer Seite, denn die Performancekünstlerin Bita Fayyazi aus Teheran konfrontiert die Menschen gern mit dem Neuen, Unerwarteten. Ihr Gang durch Freiburg endete jüngst im Museum für Neue Kunst, in der Ausstellung «iran.com ? Iranische Kunst heute»
Schon häufiger haben Korpys/Löffler das Prinzip Behausung, den Rückzugsort des Individuums als Gegenbild und Projektionsfläche für gesellschaftliche Räume gedeutet - etwa in «Studio 77», 1997, «Ruhleben», 1999, oder «Konspiratives Wohnkonzept Spindy», 1998-2001, einer Auseinandersetzung mit der Geschichte der RAF. Mit ihrer Installation im Sprengel Museum haben sie nun das eigene Atelier modellhaft zur Schnittfläche von Werk und Wirklichkeit in medialer Repräsentation gemacht.
Die deutsche Kulturstiftung des Bundes initiiert seit 2003 Projekte zum Thema «Kunst und Stadt». Nach Caracas stand Peking im Fokus der Befragung. Zwölf deutsche und chinesische KünstlerInnen unterschiedlicher Sparten hielten sich vier Monate in der rasant anwachsenden Metropole auf, um Eindrücke vom Ort der «Hochgeschwindigkeitsurbanisierung» einzufangen. Zu den Teilnehmern von «beijing case» gehörten von deutscher Seite die Videokünstlerin Heike Baranowsky, der Frankfurter Thomas Bayrle und das Berliner Duo Christine de la Garenne/
Via Lewandowsky.
Anna Meyer geht mit ihrer Malerei auf die Strasse, in Shopping Center, auf Kleidung oder in den Kunstraum und lotet so die Möglichkeiten des Mediums und seine Wahrnehmungsformen aus. Unter dem Titel «Schlechte Malerinnen sind bessere Künstlerinnen» zeigt die GfZK Leipzig nun eine Werkschau der Künstlerin, die ihrer vielfältigen Praxis Rechnung trägt.
Marc-Olivier Wahlers Jungfern-Ausstellung fragt gross: «Gibt es einen Fixpunkt im Universum?» Als Antwort gibt es ein Kunst-Dramolett, mit dem sich der neue Direktor als Theoretiker, Kurator und auch ein bisschen als Künstler beweist.
Katrin Plavcaks (*1970) Malereien setzen sich mit Einsamkeit, der Zurückgeworfenheit des Menschen auf sich selbst und der Verwandlung von Dingen auseinander. Sie erwecken den Eindruck, in einer neofigurativen Tradition zu stehen, die ganz bewusst nicht in Richtung Abstraktion geht. Das malerische Vorgehen wirkt auffallend mutig und frisch.
Der 1971 geborene Xavier Noiret-Thomé hat mit «Continuum-Distorsion» im Fri-Art in Fribourg in diesem Sommer mit erfrischenden Malereien auf sich aufmerksam gemacht. «Tout arrive» erforscht in der Galerie Wilma Lock die alte Frage nach neuen Möglichkeiten der Malerei.
Der aus Griechenland stammende Jannis Kounellis (*1936 in Piräus) pflegt eine im wahrsten Sinne des Wortes gewichtige Kunstsprache. Dementsprechend füllen derzeit Tonnen von Kohle, Stahl und anderen Materialien die Hallen des Kunstmuseums Liechtenstein, um das dualistisch aufgebaute Werk des seit 1956 in Rom lebenden Künstlers im Rahmen einer grossen Retrospektive zu dokumentieren.
«Correalismus» nannte Friedrich Kiesler seine Vorstellung einer ganz anderen Raumgestaltung. Berühmtestes Beispiel dafür ist sein «Endless House», das der 1965 gestorbene Künstler, Architekt und Bühnenbildner allerdings nie bauen konnte. Bisher weniger berühmt sind seine Ausstellungsgestaltungen, die jetzt erstmals anhand von Skizzen und Fotografien in der Friedrich Kiesler Stiftung in Wien zu sehen sind
Männer wie am achten Schöpfungstag: Dieter Hall (*1955) ist bisher als Maler an die Öffentlichkeit getreten und hat sich abseits aller Trends in der bildenden Kunst als Maler behauptet. Nun stellt er in der Galerie Stefan Witschi neben neuen Bildern auch eine Reihe von Bronzeplastiken aus
Mit elementaren Materialien und einfachen Techniken schafft Andrea Heller vieldeutige und kindlich verspielte Bildwelten, die auf dem Humus des allgemeinen Bildgedächtnisses zum Blühen gebracht werden.