Seit den heissen Tagen dieses Jahres irrlichtert ein mächtiger Leuchtturm über das internationale Gewässer des Bodensees. Statt dass er Orientierung gibt, stiftet er Verwirrung. Er ist, mit Verlaub, ein Selbstporträt des jungen Schweizer Künstlers. Florian Graf, der an der ETH Architektur studierte, hat sich mit Haut und Haar der Freiheit künstlerischer Prozesse verschrieben. Seither fährt er durch die Welt, um zu erfahren, statt dass er sitzt, um zu besitzen.
Im Kunsthaus Baselland prangt an der ersten Wand der aussagekräftige Titel ‹Schlagwörter und Sprachgewalten. Wie in der Sprache Macht und Identität verhandelt wird›. Sprache als Mittel der Macht und Sprechen als individuelle Manifestation bilden den Ausgangspunkt für eine thematische Gruppenausstellung mit dreizehn internationalen Künstlerpositionen.
Christian Jankowskis ‹Living Sculptures› sind aus Bronze und machen sich im Museum ebenso gut wie in einem Park oder in einer belebten Fussgängerzone. Kein Wunder, denn sie sind durchtriebene Variationen über ein zentrales Anliegen der Skulptur: etwas Lebendiges zu fixieren.
Dal 2002 Luciano Rigolini opera senza fotocamera, svolgendo un lavoro di creazione attraverso la selezione e la presentazione di documenti trovati. La sua nuova serie abbandona gli antiquariati come territorio di indagine e si avventura nel labirinto dei siti di vendita on-line.
Bis nach Europa schwappen die Gerüchte, dass in der Kunstszene von Los Angeles einiges rumort. Der nachfolgende Bericht aus der westlichen US-Metropole lädt generell zum Nachdenken über Museumsstrategien ein, über die Bedeutung von Populismus und Celebrity-Kult im Ausstellungsbetrieb.
Au Musée de Pully, Marc Bauer et Sara Masüger proposent un dialogue d'oeuvre à oeuvre, dans un espace cloisonné de petites salles. Leur goût partagé pour l'esthétique du fragment, l'ascèse formelle, la relation entre le corps et la mémoire, se manifeste dans l'image et le texte chez l'un, le sensoriel et le tactile chez l'autre.
Flüsternde Bäume - Pflanzengestalten und Zeichenwälder sind zu bedeutungsvollem Raunen gefügt, lassen Echos erklingen und den Gehalt der Botschaften kollabieren. Ineinander geflochten präsentieren sich im Kunstraum Riehen die Werke von Diana Dodson und Reto Leibundgut.
Johannes Kahrs wurde auch schon als heimlicher Star der deutschen Kunstszene bezeichnet. Seine Malerei versteht er als stete Konfrontation zwischen physischer und psychischer
Realität. In seiner aktuellen Schau im Centre PasquArt wird
diese emotionale Spannung jedoch nur verhalten spürbar.
Gleich drei Ausstellungen - die eine im Haus für Kunst Uri, die anderen in Zürich und Basel - befragen das Sujet des Verbrechens. In Altdorf im ausgedehnten Rahmen der bildenden Künste, in Zürich im Kontext des Kriminalfilm-Genres, in Basel als Historie. Das Faszinosum am «Bösen» verbindet sie.
International bekannt sind sie längst, die italienischen Künstler der sogenannten Arte Povera. Und doch lässt sich das Ausmass ihrer herausragenden Stellung in der Kunstentwicklung ab den Sechzigerjahren und ihre ungebrochene Aktualität immer noch entdecken - vielleicht aber nicht in einer Gruppenausstellung.
Dass Ausstellungsräume zu besetzende Territorien sind, macht die weiträumige Installation des belgischen Künstlers Koenraad Dedobbeleer in der St. Galler Lokremise deutlich, wo ein Grenzstein, zahlreiche Poufs, mehrere Raumteiler und andere Begrenzungen ein schräges künstlerisches Spielfeld markieren.
Das Helmhaus nimmt sich der Malerei an. Dabei zeigt sich die stark ausgeprägte kuratorische Hängung genauso unterschiedlich von Raum zu Raum wie die Künstlerauswahl. Der einzige gemeinsame Nenner aller gezeigten Werke ist denn Farbe auf Grund - eine Herausforderung.
Die junge Mexikanerin Mariana Castillo Deball verfügt über besondere Kräfte. Sie erweckt einen Maja-Codex zum Leben, transformiert eine Fläche zur Höhle, zeigt mit mathematischen Modellen Unberechenbares auf und bringt kulturhistorische Bezüge zwischen Südamerika und Europa zum Schwingen.
Mit Landschaftsmalerei im weitesten Sinn befasst sich die Ausstellung von Rémy Zaugg und Adrian Schiess. Gleichzeitig knüpft die dialogische Schau unerwartete Bezüge zur Sammlung und den Museumsräumen. Das Bündner Kunstmuseum ist neu zu entdecken.
Richtig bequem klingt der Ausstellungstitel nicht, er verheisst keine wohlige Atmosphäre, kein geniesserisches Zurücklehnen. Er ruft eher Bilder von gegenseitigen Anpassungen von Körper und Raum hervor, von (un-)willkürlichen, funktionalen oder intuitiven Beugungen und Begegnungen.
David Douglas Duncan · Pablo Picasso peignant les tracés noirs de La Plongeuse des Baigneurs à la Garoupe, 1957, Villa La Californie, Cannes, Épreuve gélatino-argentique, 15,7 x 23, 8 cm