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Editorial
Editorial

«Be your own media!»

Im Jahr des zweiten Irak-Kriegs und des G8-Gipfels von Evian aktiviert sich eine interessante Strömung der Gegenwartskunst. Sie dokumentiert, informiert und hinterfragt fast in realtime die laufenden gesellschaftlichen Prozesse auf lokaler oder internationaler Ebene.

Schönheitsoffensive

«Wo sucht ich anders wohl solch müder Schönheit Milde, die nicht dein lieber Leib, dein gütig Herz geschenkt? Neu wecken kann ich mir der holden Zeit Gebilde!» Es ist ein feierlicher Ort, an dem sich Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger daran gemacht haben, Baudelaires Worte in die Tat umzusetzen.

Venezia — Chiesa San Staë

Mapping

Dagmar Reichert · Fünf verschiedene Kunstausstellungen, die sich in verschiedener Hinsicht mit Kartierung, territorialer Festschreibung oder Landkarten beschäftigen, finden derzeit statt. Grund genug für einige Gedanken zum Thema.

Paris — Palais de Tokyo

Mehr als melancholischer Nippes: Dieter Roth Total

Kann man ein Lebens-Kunst-Werk in einer Retrospektive fassen? Oder gar zwischen Buchdeckel binden? Im Fall von Dieter Roth – der ein schier unüberschaubares und nahezu alle künstlerischen Medien umfassendes, vor allem aber deren Konventionen systematisch überschreitendes ?uvre hinterlassen hat – ganz sicher kein einfaches Unterfangen. Das aber durchaus gelingen kann.

Basel/Münchenstein — Schaulager Basel

Natale di mezza estate

La mostra «Che c’è di nuovo» a Lugano ha permesso il ?coming out’ della scena artistica ticinese contemporanea. Un primo passo importante, ma che lascia anche intravvedere quanta strada resta ancora da fare.

Lugano — MASI/Palazzo Reali

Ich erlebe eine Distel – Zur Abschaffung des Vorkurses in Zürich
Fokus

Mit einem Sparszenario plant der Zürcher Regierungsrat die Abschaffung des gestalterischen Vorkurses. Dieser Entscheid wäre, falls er tatsächlich umgesetzt wird, ein fatales Signal für die künstlerische und gestalterische Ausbildung weit über Zürich hinaus. Wenn hier ein unverzichtbares Element des Curriculums ersatzlos gestrichen wird, droht ein negatives Beispiel Schule zu machen.

GROTESK! 100 Jahre Kunst der Frechheit im Haus der Kunst
Besprechung

Grotesk! Grotesk? Ein Begriff, dessen Bedeutung reizvoll oszilliert. Mit dem man im Alltag die Absurditäten desselben kommentiert. Bei dem kulturhistorisch Bewanderte an die Ornamentik des Manierismus und des Barock denken mögen, in der sich florales Rankenmuster als von allerlei Chimären und maskenhaftem Minenspiel belebt erweist. Den der geschulte Typograph hingegen mit jenen Schriftfonts assoziiert, deren Enden serifenfrei sind – also gerade keine Haken schlagen. Der «Deutsche Wortschatz» wiederum bietet für das, was im Titel der Schau wie ein Markenlogo figuriert, die folgenden Bedeutungsfelder an: regellos, verzerrt, absurd, komisch, entstellt – und lächerlich. Das klingt erst einmal nicht nach einer Eintrittskarte in den Musentempel: Kunst, die sich aus freien Stücken zum Grotesken bekennt, macht die Verzerrung zum Programm und zelebriert einen Mut zur Lächerlichkeit, der mit dem dort beheimateten Prinzipat des
«Wahren, Schönen, Guten» bricht.

Botto & Bruno im Mamco
Besprechung

Diesen Sommer ist Italien Gast im Genfer Musée d’art moderne et contemporain. Unter dem Titel «fragments d’un discours italien» werden in fünf monografischen und drei Kollektivausstellungen verschiedene Aspekte der italienischen Kunst von den sechziger Jahren bis heute aufgezeigt. Das Künstlerpaar Gianfranco Botto (*1963) und Roberta Bruno (*1966) aus Turin fällt dabei durch eine besonders eigenwillige und originelle Rauminstallation auf.

Genève — MAMCO Genève

Peter Doig im Bonnefantenmuseum
Besprechung

Teilweise rettet der 1959 in Edinburgh geborene Schotte ganze Gruppenausstellungen zur zeitgenössischen Malerei, denn seine Gemälde verkörpern und kondensieren seit über einem Jahrzehnt ein Lebensgefühl der Generation X, ihre Spannung und ihre Sehnsucht.

Maastricht — Bonnefantenmuseum

Skulptur Biennale
Besprechung

Die zwischen den in Zehn-Jahres-Intervallen stattfindenden Skulptur Projekten in Münster konzipierte Biennale des Münsterlandes wurde beim dritten von insgesamt vier Durchgängen von Saskia Bos aus Amsterdam kuratiert. Sie lud 15 KünstlerInnen in
die idyllische, parkähnliche Landschaft ein, die sich in reflexiver Manier der Bedeutung von Kunst bewusst sein sollen.