Antje Schiffers arbeitet seit mehreren Jahren mit einer altbekannten, jedoch in der westlichen Welt nicht mehr so vertrauten Praxis, dem Tauschgeschäft. Sie tauscht ihr künstlerisches Können gegen die Möglichkeit, unterschiedliche Lebens- und Arbeitsbedingungen kennen zu lernen und nimmt dabei eigene und fremde Vorstellungen über die Rolle von KünstlerInnen in der Gesellschaft ins Visier. Von Wandermalerin über Werksmalerin oder Künstlerin auf Dienstreise schlüpft sie ständig in unterschiedliche Rollen und begibt sich in bestimmte Auftragslagen.
Hans-Peter Feldmann hat dieses Jahr mit einer umfassenden Retrospektive im Ludwig Museum in Köln, die auch im Winterthurer Fotomuseum zu sehen war, viel Aufmerksamkeit erregt. Parallel dazu tauchen seine Arbeiten zur Zeit auch vermehrt im Galerienkontext auf. Das ist insofern bemerkenswert, als Feldmann in erster Linie durch seine Bücher-Projekte und weniger durch objekthafte Werke bekannt geworden ist.
Fruit de ce qu’il a décrit lui-même
comme une attitude «à la fois perceptuelle et tributaire de l’histoire», le travail de Dan Walsh est «une forme personnelle et
farfelue de minimalisme». Si sa peinture hérite quelque chose du minimalisme, c’est surtout son principe d’économie, ne présupposant aucun ordre supérieur à l’art, qui en serait le principe. Mais elle semble par contre dénuée de la rigueur orthonormée de ses prédécesseurs. Walsh reprend, en les altérant, un certain nombre de figures modernistes, comme les formes géométriques simples, ou les grilles, mais les contours de ces figures semblent hésitants, soit qu’ils soient fait à main levée, soit que les rapports chromatiques diluent les lignes dans le plan de la toile.
Avec un nombre relativement limité d’artistes, et peu de «révélations», les organisateurs de la dernière biennale de Lyon (l’équipe du Consortium, Bob Nickas et Anne Pontégnie) ont de toute évidence cherché à éviter les écueils propres à la «survey exhibition», notamment celui de l’exhaustivité (et sa prétention sous-jacente à une omniscience improbable). L’affirmation réitérée des mêmes commissaires à concevoir la biennale comme une «exposition» se comprend négativement comme le refus du syndrome «foire», devenu le modèle de ce type de manifestations. Elle se comprend aussi comme l’expression d’une inquiétude quant au devenir spectaculaire de l’art, avec une progression des moyens de production s’alignant progressivement, à force d’expositions «blockbusters», sur ceux de l’industrie culturelle.
Mit der Teilnahme an der documenta X 1997 wurde der österreichische Künstler Lois Weinberger schlagartig einem grossen Publikum bekannt: Als Akteur einer politisch-poetischen «Feldarbeit», der auf stickstoffreichen Schuttplätzen ruderale Pflanzengemeinschaften ansiedelt, um sie als «perfekte Provisorien» sich selbst zu überlassen. In Hannover werden jetzt Projekte der letzten zehn Jahre gezeigt und Verbindungen zu Arbeiten der siebziger und achtziger Jahre geknüpft.
Es ist an der Zeit, die hauseigenen Sammlungsbestände aus dem Dornröschenschlaf wachzuküssen. Ausgerechnet eine Bluthochzeit bildet den Kern der von Ralf Beil konzipierten Ausstellung im waadtländischen Kantonalmuseum. Mutige Kombinationen scheinbar heterogener Kunstwerke transportieren klassische Bildthemen in die Gegenwart.
Wechselbäder: Gerade noch die Selbstdarstellung im Fotostudio zelebrierend, ist man gleich anschliessend einer übermächtigen, bedrohlichen Menschenmasse ausgesetzt. Auf einen romantisch geladenen Raum, der zu kosmisch abgehobenen Gedankengebilden verführt, folgt unmittelbar so etwas wie eine Massenzelle, in der das eigene Denken eliminiert werden soll. Me & more stellt anhand von 14 Positionen das Ich im Spannungsfeld von Eigenständigkeit und Auflösung vor und setzt das Publikum entsprechend vielschichtigen Stimmungsmomenten aus.
In der Mitte entspringt die Lust: Ausgehend von den Resonanzen zwischen zeitgenössischer Kunst und Kino entdeckt die siebente Lyon-Biennale mit frischen Orten und einem selbstbewussten Kuratoren-Team trotzig die Schaulust neu.
Als Konkret-Konstruktiver wurde der junge Gido Wiederkehr vor dreissig Jahren etikettiert. Sein kontinuierlich gewachsenes Werk bleibt einer strengen Grundordnung verpflichtet, entzieht sich aber durch Farbgeheimnisse in langen Entstehungsprozessen den gängigen Stil-Fixierungen.
Die konzeptuell arbeitende Künstlerin Sandra Böschenstein begegnet unserem alltäglichen Chaos mit dem Bewusstsein einer philosophierenden Wissenschaftlerin. Ganz alltägliche Ereignisse dienen ihr als «Forschungsgegenstände», deren Aspekte sie mal auf rationale, systematische, mal auf surreale Weise miteinander verknüpft. Dass wir ständig zwischen unzähligen Beliebigkeiten wählen können, ist schon eine Plattitüde. Diese unendliche Menge von Möglichkeiten einer quasi wissenschaftlichen Methodik zu unterwerfen hingegen eine Kunst. Die Ausstellung mit dem Titel «Das Mögliche ist die Geschwindigkeit des Wirklichen» führt gewissermassen die Resultate dieser Forschung vor.
Eines der kleinsten Kunstmuseen der Schweiz zeigt einen der bedeutendsten Maler der Gegenwart. Luc Tuymans entwickelt seit Ende der siebziger Jahre ein komplexes Werk, in dem sich Fragen der Malerei und brisante Inhalte unter der Tarnkappe des Harmlosen verbünden.
Der programmatisch gewählte Titel «Gesellschaftsbilder» schreibt sich ein in eine Diskussion, die seit der documenta 10 von 1997 kontrovers geführt wird. Die Rede ist von einer Kunst, die sich den drängenden und bedrängenden gesellschaftlichen Fragen stellt, und von Kunstschaffenden, die den Blick auf politische und soziale Bruchstellen, auf die Konflikte und Widersprüche unserer Zeit richten.
In einem Land mit 34000 Einwohnern, bekannt als Steueroase, vermutet man kaum die Problematik «Migration». Tatsächlich weist das Fürstentum Liechtenstein 35 Prozent Ausländer auf. Das Kunstmuseum Liechtenstein nähert sich jetzt diesem Thema des freiwilligen und unfreiwilligen Ortswechsels in einer Gegenüberstellung verschiedener ausgewählter Werke von den siebziger Jahren bis heute.
Es war die Ausstellung im Kunstmuseum von Moutier, 2000, die das künstlerische Ansinnen von Véronique Zussau deutlicher denn je zuvor visualisierte: Die schmerzhafte Unvereinbarkeit von Realität und Vorstellung. Nach Auftritten in der Kunsthalle Bern und dem Kunsthaus Langenthal zeigt nun Michael Krethlows «Kabinett» im Zürcher Löwenbräu-Quartier eine Objektinstallation und Fotografien aus zwei Zyklen.
Neue, überwiegend grossformatige Arbeiten auf Papier und vereinzelte Skulpturen von Kiki Smith sind voller Ambivalenzen und wecken Assoziationen zu Leid, Trauer, Angst und Tod, aber auch zu Befreiung und Erlösung.
Der deutsche Künstler Christian Jankowski war in den letzten Jahren in zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem an der Biennale in Venedig, wo ihm TV-Wahrsagerinnen seinen Erfolg bereits 1999 voraussagten.
Das Thema «home» ist derzeit überaus angesagt, doch bereits die offensichtliche Angst, den deutschsprachigen Begriff «Heim» für dieses Phänomen zu nutzen, verrät: Der Rückzug «in die eigenen vier Wände» ist kein unproblematischer, sondern erweist sich einerseits als tendenziell biedermeierlich, andererseits zudem als höchst trügerisch. Diese Zweischneidigkeit vermeintlicher Behaglichkeit treibt jetzt die Ausstellung «homecoming» auf die Spitze.
Die 1924 geborene Berner Künstlerin Ida Maibach, die sich erst seit den achtziger Jahren intensiv mit der Malerei beschäftigt, überzeugt durch ihre experimentelle Frische. In ihrer neuen Ausstellung gruppiert sie ihre Bilder zu Installationen, die bewegte Räume jenseits der perfekten minimalis
Der in London lebende Künstler indischer Provenienz, Anish Kapoor, entwickelte für das Kunsthaus Bregenz (KUB) eine Reihe ortsspezifischer Arbeiten, die seinen Versuchen, binärstrukturale Gegensätze skulptural-malerisch zu verfrachten und aufzulösen, eine neue Ausprägung verleihen. Sein Installationsarm reicht dabei topografisch über die KUB-Räume hinaus bis zur 50 km entfernten mittelalterlichen Johanniterkirche in Feldkirch.
Die US-amerikanische Künstlerin Andrea Fraser gilt spätestens seit Ende der achtziger Jahre als profilierte Vertreterin eines Ansatzes, der von «Institutionskritik» über «Kontextkunst» bis zu «Kunst als Dienstleistung» unter verschiedenen Labels firmierte. Mit der Ausstellung «Works: 1984–2003» hat der Hamburger Kunstverein jetzt die bisher umfas-sendste Einzelpräsentation ihres Werks realisiert.