Ines Goldbach, Direktorin, und Mitarbeiterin mit Bücherwagen vor dem Kunsthaus Baselland
Basel — Das Kunsthaus Baselland lädt uns angesichts der Corona-Krise mit seinem aktuell virtuellen Programm dazu ein, über neue Formen der Kunstvermittlung nachzudenken. Jeden Dienstag soll es eine Online-Führung geben, als Video hochgeladen, und damit jede der drei temporären Einzelausstellungen von Marlene McCarthy, Christoph Oertli und Stefan Karrer nacheinander vorgestellt werden. Den Anfang machte Ende März Christoph Oertli. Passenderweise und herausfordernd besteht seine künstlerische Arbeit selbst aus Videos, die in der Schau ‹Sensing Bodies›, auf grossformatige Leinwänden projiziert sind. Wenn der Künstler dann am Bildschirm die Zuschauenden durch diesen Video-Parcours führt, entsteht eine Überlagerung des Gefilmten mit Gefilmten und so ein ganz neu zu erkundendes und spannendes Forschungsfeld.
«Bislang waren die Online-Angebote, die wir jetzt haben, eher Neuland», sagt die Leiterin des Kunsthauses Ines Goldbach. Aber sie und ihr Team sähen darin durchaus interessante Formate und Möglichkeiten, auch für die Zukunft – die allerdings natürlich nicht die unmittelbare, physische Ausstellungserfahrung ersetzen könnten.
Nebst den virtuellen Ausstellungsrundgängen gibt es im Netz einen Live-Stream zur Book-Launch von Oertlis neuer Publikation zu sehen. Zudem bietet das Kunsthaus Baselland, das seine aktuellen Ausstellungen bis Juni verlängert hat, auch ein «analoges» Ersatzprogramm: Ein wöchentliches Kulturtelefon ermöglicht Vereinsmitgliedern einen kulturellen Austausch mit dem Haus. Und bis auf Weiteres steht vor dem Kunsthaus ein Bücherwagen mit Gratis-Publikationen vergangener Ausstellungen bereit. Wer vorbeikommt und sich ein Exemplar abholt, kann dabei das weiterhin öffentlich zugängliche Jahresaussenprojekt von Lena Eriksson besichtigen. So schafft Kunst auch in solch komplexen Zeiten wie diesen weiterhin Freude, Kreativität, Zusammenhalt und Ausblick.
https://kunsthausbaselland.ch/
