Nils Nova – Fenster Fenster

Emmenbrücke — In seiner neusten Schau kombiniert Nils Nova (*1968, Santa Ana/El Salvador) interventionistische und installative Elemente. Im Zentrum steht jedoch für einmal die Malerei. Dabei verweist Novas Ausstellung „Fenster Fenster“ bereits im Titel auf eine Metaebene, gewissermassen auf einen „doppelten Durchbruch“. Ist das Bild als Fenster in eine andere Welt eine beliebte Metapher in der Kunst, welche die Möglichkeit bietet, den Übergang zwischen Innen- und Außenwelt zu thematisieren, spielt auch Nova mit Ein- und Ausblicken. Bewusst sichtbar gehaltene Spuren gewähren seltene Einblicke in den Schaffensprozess und Novas Umgang mit dem Medium Malerei. So verweisen Farbrückstände an den Rändern auf darunterliegende, ansonsten unsichtbar gewordene Schichten. Die ungleichmässig aufgetragene Grundierung zeigt ihren Effekt auf die darüber gelegte Farbe. Und das getaktete Auf- und Absetzen des Pinsels hinterlässt sein einzigartiges Muster auf der Oberfläche. Diese Offenlegung der künstlerischen Produktion erfolgt jedoch nicht in allen Werken. Als Kontrapunkt arbeitet Nova mit Techniken, die einen optischen Sog erzeugen und den Prozess bewusst verbergen. Hier bringen lasierend aufgetragene Farbschleier scheinbar bodenlose Tiefen- und Illusionsräume hervor. Gemeinsam ist Novas „Fenstern“, dass sie oftmals weniger als Durchblick in eine andere Welt fungieren, denn als Spiegel- und Projektionsflächen. Diese laden dazu ein, nicht nur die künstlerische Produktion, sondern auch die Wahrnehmung als aktiven Konstruktions- und Interpretationsprozess zu reflektieren.