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In ihrem Werk "Blue Whale“ kontrastiert Patricia Jacomella Bonola die Selfie-Kultur mit dem Medium der Zeichnung. Das verbindende Element ist, dass sowohl das Selfie, als auch die traditionelle Zeichenkunst eng mit der Körperdarstellung verbunden sind.

Den Namen hat das Werk von der Blue Whale Challenge, was in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #f57 gepostet wird (…)

(…) Die Zeichnungen zeigen Muskeln und Adern des menschlichen Körpers als gemeinsamen Nenner aller Menschen. Das häufige Fotografieren der eigenen Person für ein Selfie führt zu einer ständigen Konfrontation mit dem eigenen Bild, was bei manchen Menschen zu einer Verzerrung der Körperwahrnehmung führen kann oder gar Angstzustände und Depressionen auslöst. Wie bei einem Selfie fotografierte die Künstlerin die Zeichnungen ab und bearbeitete sie digital nach, um sie schliesslich in einem Video-Animationsprogramm zusammenzufügen. Die grafische Darstellung im Video und die 19 Tafel bilden ein Spannungsfeld. Die langsamere Bildlesung, die durch das Video ermöglicht wird, steht im direkten Gegensatz zur Geschwindigkeit, in der Selfies in den Medien veröffentlicht werden. Patricia Jacomella Bonolas Werk ermöglicht so eine langsame Rückkehr zur Selbstbeobachtung und womöglich zur Selbstreflektion, wenn nicht gar Resignation über die Entstehung der Selfie-Obsession der heutigen Zeit. (Claudia Aeugster)