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Philippe Decrauzat — Widerschein der Bilder

Erweitert abstrakt, Westschweizer Geometrie, Post-Sol-LeWitt – behelfsmässige Label für die künstlerische Forschung, die der Wahlpariser Philippe Decrauzat seit über zwanzig Jahren betreibt. Ausgehend von Fragen der Malerei, konsequent mit deren Geschwistermedium, dem Kinofilm, gekreuzt, erkundet er Baupläne des Imaginären, wie sie durch die Geschichte der Moderne hindurch zum Industriekomplex entwickelt wurden. Ergebnis sind oft verführerisch schöne Serien, die dekonstruieren, was den Blick hält. Im Wesentlichen, sagt der Anwärter auf den diesjährigen Prix Marcel Duchamp, gehe es um Spuren, die Bilder beim Durchqueren des Körpers hinterlassen.

Manon Bellet — Klimawandel am Mississippi und an der Rhone

Die Waadtländer Künstlerin Manon Bellet sorgte von ihren ersten Auftritten an für Aufsehen – mit kaum sichtbaren Gesten, gebannt auf Zeichnungen und in Fotografien. Dieses Gewärtigen von Ephemerem gerann nach ihrem Umzug nach New Orleans zur Methode, um der dort bereits allgegenwärtigen Umweltkrise ins Auge zu sehen. 

Renée Green — Lektüre im Kunst-Kokon

‹Inevitable Distances› lautet der Titel der Retrospektive, die das Migros Museum in Zürich der afroamerikanischen Künstlerin Renée Green widmet. Doch von welchen unvermeidlichen Entfernungen ist hier die Rede? Geht es um die Grenzen zuverlässiger Kommunikation, die nicht nur für soziale Interaktionen konstitutiv sind, sondern auch für die Rezeption von Kunstwerken? Kommunikativ sind die vielschichtigen Arbeiten Greens in der Tat: In oft raum­greifenden, multimedialen Installationen verhandeln sie Themen wie Unterdrückung, Kolonialismus und Rassismus oder Möglichkeiten des kulturellen Austauschs und der kulturellen Aneignung. Mit dieser Ausrichtung erklärt Green den White Cube kurzerhand zum Political Cube. 

Yves Netzhammer — Zwischenzonen der Berührung

Das Haus Konstruktiv ist von wesenhaften Kunstwerken bevölkert. Es ist, als würden sie mich betrachten, mich berühren wollen. In diesem Setting treffe ich Yves Netzhammer und sein Team beim Aufbau seiner Ausstellung. Deren Titel irritiert und fasziniert mich und zieht mich wie ein Wirbel in den Kosmos des Künstlers hinein. 

Agora — Un nouvel espace pour les collections publiques genevoises

La future rénovation du Bâtiment d’art contemporain à Genève est l’occasion de repenser les espaces et d’en préfigurer de nouveaux. Agora propose un lieu en libre accès dédié à la présentation d’œuvres de grands formats issues des collections publiques. Une approche collaborative tout au bénéfice du public.

Nina Haab — Vite al limite

L’artista ticinese Nina Haab presenta un nuovo progetto video per l’esposizione collettiva ‹Equilibres précaires› al Museo Internazionale della Croce Rossa. ‹One Natural Border› è una delle tre installazioni immersive sul tema del limite che dialogano con una scultura di Olafur Eliasson.

Das Grosse Rätsel — Unter dem Wal
Ansichten

Utqiaġvik, die nördlichste Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent, ist ein einziger Wal-Friedhof. Da findet sich keine Fassade, an der nicht Rippenbögen oder Wirbel dekorativ befestigt wären.

Territories of Waste — Was wir hinterlassen, verlässt uns nicht

Die Hinterlassenschaften unseres Konsums, die wir der Umwelt als Abfallprodukt aufbürden, sind zu einem der drängendsten Probleme unserer Zeit geworden. Das Museum ­Tinguely widmet der Thematik eine umfangreiche Gruppenausstellung mit Kunst von den 1970er-Jahren bis heute.

Fun Feminism — Empowerhouse
Besprechung

Ausstellungen zu feministischen Themen haben Konjunktur. Sie sind eine Reaktion auf Debatten über Diversität, Ethik und notwendige Veränderungen in Ankaufspolitik und Geschichtsschreibung. Das Kunstmuseum Basel | Gegenwart erprobt aktuell das aktionistische Potenzial von «Fun» in diesem Kontext.

Gurlitt — Ein Museum zieht Bilanz
Besprechung

Nach zwei Bestandsausstellungen 2017 und 2018 und mehrjähriger Forschung zieht das Kunstmuseum Bern Bilanz über die Sammlungsgeschichte sowie geklärte und ungeklärte Provenienzen des Legats Gurlitt. Es statuiert damit ein Exempel für die Vermittlung von Forschung und Umgang mit heiklen Beständen.