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Die grössten Medienkonzerne, Google und Facebook, produzieren keine Inhalte. Die Frage, woher die Inhalte kommen, wie sie ausgewählt, gefiltert, geordnet werden, ist eine grosse Herausforderung unserer Zeit - und die Frage, wer wofür bezahlt, wenn vordergründig alles gratis ist. «Wenn persönliche Daten das Erdöl des 21. Jahrhunderts sind, wenn seit Jahren Abermilliarden Dollar dafür fliessen - warum sind Sie, die Quelle dieser ­Daten, dann nicht auch der Ölscheich?», schrieb Hannes Grassegger 2014 und forderte ein Ende der «digitalen Leibeigenschaft» mittels finanzieller Teilhabe. Probieren wir doch mal. Praktischerweise hat der Künstler Olivier Auber einen kleinen Rechner programmiert, der mit Angaben wie der ungefähr täglich auf Facebook verbrachten Zeit und unserer Bankverbindung eine Rechnung zuhanden Mark Zuckerbergs ausspuckt (ironischerweise mittels einer Google-Docs-Tabelle). Auber insistiert allerdings, es gehe ihm nicht um die Monetarisierung persönlicher Daten. Vielmehr fordert er ein generelles Umdenken weg von zentralisierten, kommerziellen Plattformen hin zur Durchlässigkeit verschiedener, auch nichtkommerzieller Systeme mittels neutraler, offener Protokolle und Datenportabilität. Eigentlich ginge das, wie das simple Beispiel E-Mail zeigt, wo wir trotz verschiedener Anbieter kommunizieren und diese auch ohne Datenverlust wechseln können.