Skip to main content

A Hanging Garden Complex for Kunsthalle Lingen

Christian Odzuck (geb. 1978 in Halle an der Saale, lebt in Düsseldorf) arbeitet in den Medien Installation, Skulptur, Video, Performance und Buch mit einem Schwerpunkt auf Kunst im öffentlichen Raum und ephemeren Monumentalismus. Seine künstlerische Arbeit bewegt sich inhaltlich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur. Ausgangspunkt ist jeweils das Interesse an Prozessen der Wahrnehmung und die Frage, wie Realität im gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Kontext entsteht. Durch das Hinterfragen dieser Prozesse und Mechanismen erarbeitet er Konzepte, welche mit der gegebenen Realität interagieren oder diese verändern. Zugrunde liegt dabei ein interdisziplinärer Ansatz zwischen Bildender Kunst, Architektur und Design. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf der Stadt als Erfahrungsraum und dem Arbeiten im öffentlichen Raum. Kennzeichnen die Installationen oft monumentale Ausmaße, ist zugleich stets das Ephemere, Temporäre und Flüchtige von zentraler Bedeutung für sein Werk.

Unter dem Titel „Casa senza noma“ entsteht für die Kunsthalle Lingen eine raumgreifende Installation, die vom Mythos um die „Hängenden Gärten von Babylon“ inspiriert wurde. Diese Gärten waren laut Berichten griechischer Autoren eine aufwändige Gartenanlage in Babylon am Euphrat, heute Irak. Sie zählen zu den 7 Weltwundern der Antike, jedoch gibt es keine genaue Beschreibung ihrer Gestalt, sondern nur künstlerische Interpretationen des Textes. Diese zum Mythos gewordenen Gärten greift Christian Odzuck auf und transferiert sie in ein utopisches Bild einer städtebaulichen Zukunft. Im Kabinett wird eine skulpturale Modellsituation gezeigt. Beide Räume reflektieren die Idee schwebender Bauten und Natur. Eine tief in unserer Kultur verwurzelte Idee der Beherrschung der Natur durch den Menschen und die Darstellung von Macht in der gebauten Umwelt. Aus architektonischen Fragmenten und natürlichem Bewuchs entsteht eine scheinbar geschlossene Narration.

Bei genauer Betrachtung entsteht Raum für Reflexion über urbane Strukturentwicklung. In Folge des Klimawandels verändert sich unser Leben in den bebauten Regionen des Planeten; der Umgang mit Ressourcen ist zentrales Thema. Welche Perspektiven kann die Kunst dabei geben? Wie wollen wir leben? Wie sieht die Stadt der Zukunft aus?

Christian Odzuck studierte von 2000 bis 2004 Kommunikationsdesign an der FH Düsseldorf und von 2005 bis 2010 an der dortigen Kunstakademie und war Meisterschüler bei Prof. Hubert Kiecol. Er hat seit 2009 einen Lehrauftrag für räumliche Grundlagen im Fachbereich Design an der Hochschule Düsseldorf. Er präsentierte seine Arbeiten bei Einzelausstellungen unter anderem im Skulpturenmuseum Marl (2022), im öffentlichen Raum in Wien (2021), im Bahnhof Dammtor in Hamburg (2021), bei Kunst am Moltkeplatz, Essen (2020) und in der S2 Sommergallery in Tel Aviv (2018) und nahm an Gruppenausstellunten teil wie beispielsweise im Museum van Bommel van Dam (NL) (2022), im Martin Gropius Bau, Berlin (2019), bei Skulptur Projekte Münster (2017) und im Museum Marta Herford (2018). Christian Odzuck erhielt 2020 den 1. Platz des Realisierungswettbewerbs Hamburg Dammtor sowie 2019 den 1. Platz des Realisierungswettbewerbs der Autobahnkirche Exter.

Infos

Event Type
Exhibition
Date
-
Share

Artist(s)

Details Name Portrait
Christian Odzuck

Institutions

Title Country City Details
Kunsthalle Lingen
Germany
Lingen
Lingen