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Die Ausstellung präsentiert das Werk des  ungarisch-schweizerischen Architekten zum ersten Mal im deutschen Sprachraum. Der 1932 in Szentes geborene und in seiner Heimat zunächst gefeierte Zalotay emigrierte 1973 in die Schweiz und liess sich in Ziegelried / Schüp-fen nieder (zwischen Bern und Biel). 2020 verstarb er nach kurzer Krankheit.
Bekanntestes Werk in der Schweiz ist sein selbstgebautes Haus im Ziegelried BE, das Zalotay als Forschungshaus bezeichnete. Die-ses Haus bezieht sich auf einen der wichtigs-ten frühen Entwürfe des Architekten und In-genieurs. 1961 plante er für Budapest ein drei Kilometer langes «Streifenhaus» mit 20 000 Wohneinheiten, das nach kontroversen öffentlichen Diskussionen nicht realisiert wurde. Im Entwurf für diese Wohnmaschine beschäftigte sich Zalotay mit Themen, wie sie heute nicht aktueller sein könnten. Er entwickelte beispielsweise Ansätze für begrünte Fassaden, Do-it-yourself-Bausysteme und kostensparende statische Konzepte. 
Zalotays Leben und Werk folgten einem Haupt-Narrativ der Moderne: Als Architekt sah er sich dazu berufen, mit Erfindungsreichtum und Technik die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Seine Arbeitsweise wechselt mit Enthusiasmus und Können zwischen Architektur, Kunst und Ingenieurwesen. Er hat seine Gedanken stets ins Extrem getrieben, so dass sich Erkenntnisse obsessiv verselbständigt und vervielfältigt haben.
Deutlich wird dies in Zalotays späteren Zeichnungen, die Wimmelbildern gleichen und doch immer akribisch durchdacht, konkret und bis ins letzte Detail konstruiert und machbar erscheinen. Im Kontrast zum eigenen künstlerischen Ausdruck der Zeichnungen steht auch die Eingabe für Patente. Beides zusammen ergibt eine eigentliche Bauanleitung für eine bessere Welt. Die Präsentation bei BALTSprojects folgt jenem schmalen Grat zwischen Pragmatismus und Utopie, der typisch für das Schaffen von Zalotay ist – aber auch für die Moderne schlecht hin: zwischen Zwang und Überschuss berühren sich Ordnung und Chaos.  

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