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Die Fotoserie "Jardin d’essai" von Maude Grübel (*1980 in München) entstand zwischen 2009 und 2014 in Algier. Der Titel nimmt Bezug auf den Namen des Botanischen Gartens, der dort 1832 während der französischen Kolonialisierung im Stadtteil Hamma angelegt wurde. Ihre erste Reise in die algerische Hauptstadt unternahm die deutsch-französische Fotografin in Begleitung eines Freundes, der seine Heimat nach zehn Jahren der Abwesenheit zum ersten Mal wieder besuchte. Dort angekommen, erschien ihm die einst vertraute Umgebung fremd und er sah sich mit dem Gedanken konfrontiert, nicht länger dazuzugehören.

Das Gefühl der Entfremdung nimmt Maude Grübel zum Anlass einer fotografischen Annährung an Algier als "unbekanntes Terrain". Menschenleere Straßen und Plätze, Parkanlagen und Landstriche kombiniert sie mit eindringlichen Porträts zu einer atmosphärischen Momentaufnahme einer Stadt im Stillstand. Ihre Fotografien bewegen sich zwischen dokumentarischer Nüchternheit und poetischer Bildsprache. In oft fragmentarischen Kompositionen nimmt sie weißgetünchte Fassaden, verbrannte Wälder und urbane Details in den Blick und untersucht deren Oberflächen und Strukturen. Dabei gilt ihr Interesse dem Verhältnis von subjektiver Erinnerung und kollektiver Geschichte, dem sie sich im Sinne einer Archäologie der Gegenwart annähert.

Die Kabinettausstellung wird großzügig vom Institut Français unterstützt.

Foto: Ohne Titel, aus der Serie Jardin d'essai, Algier, Algerien, 2012 © Maude Grübel

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Münchner Stadtmuseum
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München
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