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Kornschütte Luzern connected by visarte zentralschweiz 2018 – 2020

Zur Ausstellung

Unter dem Titel Utopie I-III veranstaltet Visarte Zentralschweiz, der regionale Berufsverband für visuelle Kunst, eine dreiteilige Ausstellungsreihe in der Kornschütte Luzern. Die inhaltlich zusammenhängende Ausstellungs-Trilogie stellt Fragen wie: Wer wird der moderne Mensch sein? Was sind Chancen, Risiken und Strategien?

Der zweite Teil der Trilogie UTOPIEist dem Thema PERSONAL FITgewidmet: Wie frei oder wie gefangen ist der zukünftige Mensch? Muss er Passformen genügen, die sein Werte- und Lebensgefüge prägen? Wie gestaltet sich sein Mensch-Sein heute mit Blick auf die Zukunft? 

Die sieben Künstlerinnen und vier Künstler stammen aus den Kantonen Luzern, Schwyz, Obwalden, Nidwalden. Sie qualifizierten sich im Rahmen einer Ausschreibung für die Mitglieder der Visarte Zentralschweiz. Die Jahrgänge der Ausgewählten liegen zwischen 1943 und 1987. Alle Arbeiten sind entweder für die Ausstellung entstanden oder werden, wenn es sich um bestehende Werke handelt, erstmals in der Zentralschweiz gezeigt.

Kuratiert wird die Ausstellung vom ehemaligen Leiter des Museums Bruder Klaus Sachseln, Urs Sibler. 

Die Künstlerinnen und Künstler

Die Visarte-Ausstellung Utopie II PERSONAL FIT umfasst Arbeiten von sieben Künstlerinnen und vier Künstlern aus der Zentralschweiz. Es sind: 
Miranda Fierz LU
Heikedine Günther OW/BS 
Martin Gut LU
Barbara Gwerder LU/SZ
Barbara Hennig Marques LU
Fredy Odermatt NW
Carin Studer LU/OW
Andrea Suter ZH/SZ
Pat Treyer LU
Andreas Weber SZ
Stephan Wittmer LU

Zu den Werken 

Die Künstlerinnen und Künstler reagieren sehr unterschiedlich auf das von der Visarte Zentralschweiz vorgegebene Thema, ob der Mensch frei oder gefangen sei im Hinblick auf die Zukunft, ob er in Schablonen passen müsse oder seine Individualität behaupten könne, wie sich Menschsein heute gestalte, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

Eine Mehrheit der Künstlerinnen und Künstler geht vom Individuum aus, um gesellschaftliche Themen anzusprechen. So setzt Andreas Weber seinen eigenen vergrössert Fussabdruck in einen Prägedruck um und verweist auf unseren gigantischen ökologischen Fussabdruck. Martin Gut plädiert mit seiner zu Pippi Langstrumpf umfunktionierten Barbiepuppe für das Sprengen von Normen und für ein selbstbestimmtes Leben. Miranda Fierz zeigt, wie sich ihre weiblichen Protagonistinnen für die Bewältigung der Zukunft fit machen, sich in Form bringen. Die Videoarbeit von Barbara Hennig Marques ist ein Plädoyer für die Normalität jeder Liebesbeziehung und ihrer selbstverständlichen Sichtbarkeit in einer aufgeklärten Gesellschaft. Stephan Wittmer legt sich einen schalkhaften Begleiter zu, der ihm in unterschiedlichste Situationen folgt und Präsenz markiert. Carin Studer setzt Papierbahnen in den Raum. Eine davon bleibt leer und führt zu einer schwarzen Box, in der ein Videofilm zu entdecken ist, der ein Licht-  und Schattenspiel einfängt; die andere Bahn ist mit seismographischen Pinselstrichen bemalt. Heikedine Günther verweist mit ihrer Malerei auf den Kern jeden Lebens; ihr Triptychon ist auch eine Reminiszenz an die ursprüngliche Verwendung des Ausstellungsraums, der Kornschütte. Kritische Töne schlägt Fredy Odermatt in seinen absurden Malereien an: Sehen wir die Realität oder verschliessen wir die Augen und machen uns selbst zum Narren? Barbara Gwerder stellt ein Mahnmal in den Kornschütteraum. Abertausende gebrauchter Blister bilden einen Turm und führen uns Abhängigkeiten und Optimierungswahn plastisch vor Augen. Pat Treyers rossformatige Malerei eines Menschen mit zwei Köpfen weckt Abwehr und Faszination, schlägt in Bann und fordert zu Reaktionen heraus. Andrea Suter bringt in ihrer sechsteiligen Fotoarbeit den Zufall ins Spiel; ihre Bilder aus dem Hosensack generieren eine überraschende Ästhetik, relativieren die Planbarkeit und plädieren für Unerwartetes, ja Absichtsloses. Sie nimmt so dem Thema seine mögliche Schwere.

Der „moderne Mensch“ zeigt sich in den Beiträgen zur Ausstellung in vielerlei Ausprägung, sei es, indem er als Motiv, sei es, dass er als Akteur in den Werken erscheint. Die Werke beziehen sich auf unterschiedliche Lebensformen und hinterfragen sie. Soll Kunst verunsichern, zur Katharsis führen, stützen und stärken, erheitern und erfreuen? Welche Strategie ist dem Thema adäquat und macht fit für die Bewältigung der Zukunft? Die Antwort bleibt offen, was Raum lässt für die geplante nächste und letzte Folge der Ausstellungsreihe der Visarte Zentralschweiz: Utopie III.

Infos

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