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«What’s on your mind?» fragt Facebook als Aufforderung, einen neuen Beitrag zu veröffentlichen. Einblick in den ‹mind›, eben den Verstand, die Gedanken der User, erhält Facebook tatsächlich und damit auf der individuellen Ebene feine Profile, nach denen Werbung zugeschnitten wird. Bei zwei Milliarden Nutzerinnen und Nutern hat Facebook aber auch einen guten Einblick in den kollek- tiven ‹mind› der User, ein gigantischer, dynamischer Korpus an Information zur Analyse. Benjamin Grosser hat bereits mehrere Arbeiten am Beispiel von Facebook realisiert. So ermöglicht sein ‹Textbook›, Facebook ganz ohne Bilder zu konsumieren, sein ‹Facebook Demetricator› ent- fernt sämtliche Zahlen z.B. bei Likes.  ‹Go Rando› reagiert auf die relativ neue Möglichkeit, statt mit einem simplen Like mit einer Emoticon auf einen Beitrag eines anderen Users zu reagieren. Uns ermöglicht dies eine verfeinerte Kommunikation. Die Firma Facebook bekommt im Gegenzug feinere Information, quantifizierbare Emotionen. Grosser regt uns dazu an, hier doch etwas weniger verwertbare Informationen zu liefern. Installieren wir ‹Go Rando›, werden die Emotions-Reaktionen von Liebe bis Ärger zufällig verteilt. Unser emotionales Profil wird mit der Zeit schön ausgeglichen, keine Tendenz ablesbar (Ausnahmen sind möglich, wenn man beispielsweise vermeiden will, auf Geburtsanzeigen mit einem weinenden Emoji zu reagieren). Letztlich geht es um die Frage, bis zu welchem Grad wir zulassen, dass unsere Emotionen und unser ‹mind› zu Ware wird. 

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Work type
Digital Art
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Details Name Portrait
Benjamin Grosser

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Title Country City Details
HEK (House of Electronic Arts)
Switzerland
Basel/Münchenstein
Basel/Münchenstein