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Ausgehend von den Aufnahmen traditioneller marokkanischer Musik von Paul Bowles aus dem Jahr 1959 unternimmt Gilles Aubry seit 2013 eine umfassende Recherche in Zusammenarbeit mit Musikern und zahlreichen Gesprächspartnern rund um die Rezeption dieser Aufnahmen im heutigen Marokko im Hinblick auf den zeitgenös­sischen Diskurs zur Erhaltung des kulturellen Erbes. Er inszeniert in der ausgestellten Klanginstallation die Elemente seiner Recherche neben der Projektion eines Films ohne Bilder. Die Arbeit beschäftigt sich mit politischer Unsichtbarkeit indem sie Korrespondenzen zwischen der Figur des Paul Bowles als unsichtbarer Zeuge, dem Schleier als Strategie des Widerstands von lokalen Sängerinnen gegen den Kolo­nialismus und dem Mythos des pythagoreischen Vorhangs zeigt, der in den 1950er-Jahren von den Vätern der Musique concrète in Frankreich angeeignet wurde.

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