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Die kunsthandwerklichen Objektlandschaften von ektor garcia (*1985) sind eingefrorene Momente eines andauernden Prozesses. Der Künstler schafft mithilfe unterschiedlicher Materialien und Techniken ein temporäres Gefüge, das jederzeit weiterverarbeitet werden kann. Im Nebeneinander funktionieren die gehäkelten Textilien, Kupferdrahtverbindungen, Keramikformen oder Metallgüsse wie Freiform-Gedichte, die immer neue Resonanzen erzeugen. Für jede Ausstellung produziert garcia neue Konstellationen, die sich dem Drang, Kategorien und Hierarchien herzustellen, widersetzen. Sie sind punk und queer. Die sinnlichen Installationen brechen mit Erzählformen, die ein bestimmtes Narrativ transportieren wollen, ohne geschichtsvergessen zu sein. Durch die Materialien und Symbole lassen sich vielschichtige inhaltliche Fährten aufnehmen, die sich jedoch nicht aufzwingen.

Das Werk des Künstlers ist mit intensiver körperlicher Handarbeit verbunden. Unzählige Schlaufen, Knoten und Fingerabdrücke sind Zeugnisse seines täglichen Schaffens, in dem Chaos und Logik, Verbindung und Loslösung parallel bestehen. garcia strebt nach dem Unvollkommenen, nach der Schönheit des Handgemachten, das mit seinen «Fehlern» einzigartig ist. Die Fragmente der Installation im Gewölbekeller produzierte er in Mexiko-Stadt, seinem aktuellen Lebensmittelpunkt, sowie in Zürich, Berlin, Paris und Venedig. An diesen Orten knotete, strickte, modellierte und häkelte der Künstler in den letzten Wochen täglich für die Ausstellung «nudos de tiempo». Durch seine nomadische Praxis ist sein Werk immer wieder neuen Einflüssen ausgesetzt. Diese schreiben sich allerdings nicht fest. Zu dieser Offenheit trägt bei, dass die Objekte aufgrund der teilweise ungewöhnlichen Verbindungen von Materialien und Techniken aus kunsthandwerklichen Traditionen herausgelöst werden. So häkelt er beispielsweise mit Kupferdraht, formt widerstandsfähige Objekte wie Ketten aus zerbrechlicher Terrakotta oder überträgt weiche Materialien im Wachsausschmelzverfahren in Bronze. Beim Giessprozess schmilzt das in Wachs getauchte Original. Um das Werkfragment herauszulösen, muss die Gipsform zerstört werden, wodurch der Guss nur einmalig durchgeführt werden kann und zum Unikat (verlorene Form) mit unkontrollierbaren, überraschenden Formbildungen wird.

Der Auftritt im Cabaret Voltaire ist die erste institutionelle Einzelausstellung von ektor garcia in der Schweiz, kuratiert von Fabian Flückiger und Salome Hohl in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler.

 

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Details Name Portrait
ektor garcia

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Cabaret Voltaire
Svizzera
Zürich
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