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Ein dreidimensionales Objekt braucht mindestens drei Aufstellpunkte, um stabil zu stehen. Die minimale flächig-geometrische Form, die statisch stabil ist, ist ein Dreieck; im dreidimensionalen Raum ist dies ein Tetraeder.
Das Objekt ist eine rein auf Druck belastete Konstruktion. Das Gewicht der Stahlplatten fixiert die jeweils drei Tetraeder des Geschosses in ihren Positionen. Im darüber liegenden Geschoss bieten die drei unterseitig anliegenden Dreiecksflächen damit neun mögliche neue Aufstellpunkte für die nächsten Tetraeder an. Die Lastlinien laufen durchgehend über stabile Punkte und Kanten nach unten, obwohl sie geschossweise stark verspringen können.
Die Geometrie eines Tetraeders bietet vier Höhen an. Stellt man diese Höhen in einer Grundvolumetrie unterschiedlich ein, ergeben sich vier verschiedene Aufstellhöhen für ein Geschoss. Die Grundgeometrie des Tetraeders wurde bis zu dem Punkt maximal verzogen, dass der Aufstellpunkt eine maximale Exzentrizität zur darüber liegenden Dreiecksfläche von 1:8 (Hebelarm zu Höhe) ergibt. An den Eckpunkten der unteren Platten führt erst eine Horizontallast von 550 kg bzw. 300 kg zum Kollabieren des Objektes. Das Gesamtgewicht des Objektes beträgt 5000 kg.
Im vorliegenden Objekt wurde eine einzige tetraedrische Grundgeometrie verwendet, die alle vier Aufstellhöhen durchspielt. Nach Aufstellen der ersten/unteren Geschosse ist das Objekt noch instabil, erst durch die Vervollständigung aller vier Geschosse entsteht ein stabiles Equilibrium.
Die 3,0 × 1,5 m-Stahlplatten sind Fundstücke aus einer alten Schmiede, wo sie als hochbelastbarer Bodenbelag verwendet wurden. Als Recyclingprodukt des Objektes entstehen vier Tische, von denen jeder mit vier verschiedenen Höhen (u.a. mit regulärer Arbeitshöhe von 72 cm) aufgestellt werden kann.

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