Hannes Brunner

Hannes Brunner · Mach 2 - Geschwindigkeitsunschärfe, 2008, Raum-Zeit-Skulptur, (Ausschnitt)

Hannes Brunner · Mach 2 - Geschwindigkeitsunschärfe, 2008, Raum-Zeit-Skulptur, (Ausschnitt)

Hinweis

Hannes Brunner

Der retrospektiv und aktuell angelegte Parcours im Centre PasquArt zeigt den Künstler Hannes Brunner (*1956) in einer eindrücklichen Präsentation zu neuen Ufern aufbrechend. Das offensichtlich Gemeinsame ist das Material Wellkarton, mit dem er 1993 die Kartause Ittingen zum Bankettsaal machte und mit dem er nun, ergänzt durch Styropor, Holz und Glas, «Zeitmaschinen» baut. «A la recherche du temps gagné» - der Titel der Show ist eine bewusste Anspielung auf Prousts «A la recherche du temps perdu». Die fünf Zeitmaschinen formulieren sich als Raumskulpturen, als «haptische Gedankenformen» zur Navigation in der Zeit. Als Link fungieren Türrahmen, welche die Wechsel zwischen Real- und Zeit-Raum betonen, in fragilen, unbeständigen, transitorischen Konstruktionen. Kernstück ist eine Gerüst in der Salle Poma, das ebenso an ein Observatorium wie einen Hörsaal erinnert. Auf einer Grossleinwand flimmert Hermann Minkowskis 1909 publizierte These, dass Raum und Zeit gesondert zu betrachten seien. Brunner bearbeitet den Themenkomplex nicht als Illustrator, sondern als Modellbauer. Interessant ist dabei, dass er auf Neue Medien praktisch verzichtet, uns stattdessen «Hardware» zeigt und so an unsere Materialität erinnert.

Until 
28.03.2009

Hannes Brunner, «A la recherche du temps gagné», Verlag Moderne Kunst Nürnberg

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