Wenn sämtliche Exponate in eine Umzugskiste passen würden, steht eine Ausstellung bestimmt auf einer Metaebene. Da ist auch Danh Vos Schau in der Alten Fabrik keine Ausnahme. Fanny Gonella, Nutzniesserin des Föderprogramms «Kurator» der Gebert Stiftung für Kultur, hat den in Berlin lebenden Vo (*1975) unter ihrem übergreifenden Motto «Gemeinschaft» eingeladen. Man fühlt sich aber nicht gleich aufgehoben, gar alleingelassen im grossen Raum mit den zersprengten Dokumenten verschiedener Freunde Vos. Was verbindet das Foto des Boliden des Journalisten James Caccavo in einer überfüllten vietnamesischen Garage mit der Karikatur, die Nixon und Mao in zweideutiger Vereinigung zeigt? Wissen lässt es uns der hier als ethnographischer Kurator tätige Künstler nie, erfühlen jedoch immer. Womit wir schon auf der Metaebene wären: Gemeinschaft ist nicht sichtbar, sondern ein Gefühl. Und wie lässt sich das besser thematisieren als durch die Aufforderung, den Verbindungen zwischen den sechs «American Friends» Vos ohne Wissensballast nachzuspüren? Es wird eine Suche nach Gemeinschaft, wie man sie im Leben auch immer wieder selbst betreiben muss. Die fantastische Präsentation der Exponate hinter prekär stehenden Scheiben macht das einsame Gemeinschaftserlebnis noch lohnender.