Alexandra Blättler, Sammlungskonservatorin am Kunstmuseum Luzern. Im Hintergrund: Hannah Villiger · Block XIII, 1989 (Leihgabe The Estate of Hannah Villiger)
Luzern — Seit 2019 ist Alexandra Blättler die Sammlungskonservatorin des Kunstmuseum Luzern. Ohne auch nur ein einziges Werk auszulassen, führt sie begeistert durch die von ihr kuratierte Ausstellung ‹ABC der Bilder›. Sammlungs- und Wechselausstellungen zu realisieren, mache aber nur einen kleinen Teil ihres 70%-Pensums aus. Ihre Hauptaufgaben bestehen darin, den Leihverkehr zu koordinieren, Ankäufe und Schenkungen abzuwickeln und mit der Restauratorin für die angemessene Konservierung der unterschiedlichen Werke zu sorgen. Immer wieder muss sie auf Nachfragen zu Kunstwerken reagieren, vorwiegend zur Konzeptkunst der 1970er-Jahren, die einen Sammlungsschwerpunkt des Kunstmuseum Luzern darstellt und für die Blättler auch persönlich ein Faible hat.
Neben den physischen Beständen bilde sich ein zusätzliches digitales Lager, erzählt Blättler. Wer aber denke, dass digital speicherbare Arbeiten einfacher aufzubewahren seien, sehe nicht, wie schnell auch die neusten Technologien ersetzt werden. Aber immerhin nehmen diese Werke nicht so viel Platz wie die raumgreifenden Installationen ein, fährt die Konservatorin fort. Dem Kunstmuseum Luzern ergeht es wie fast allen Museen: Der Platz in den kontinuierlich wachsenden Sammlungen wird immer knapper. Bereits jetzt muss sich das Kunstmuseum Luzern in externen Lagerräumen einmieten, um alle Werke unterzubringen.
Die Sammlungsausstellung ‹ABC der Bilder› soll nicht das ganze Alphabet systematisch abarbeiten, sondern Kompetenzen für das Lesen von Bildern (von Skulpturen bis zu Emojis) hervorheben. Sie sind unsere Werkzeuge, mit denen wir in die Kunstgeschichte zurückschauen, Bilderinnerungen aktivieren, aber auch Werke des Publikumslieblings Ferdinand Hodler neu angeschaut werden können. Mit solch thematisch fokussierten Ausstellungen schliesst Alexandra Blättler Lücken in der Vermittlungsarbeit, indem beispielsweise Werke aus dem Archiv gezeigt werden, die zuvor unzählige Jahre im Dunkeln lagerten und denen in der Ausstellung aufs Neue begegnet werden kann. Eine Sammlung lebendig zu halten, das wird in diesem Gespräch klar, bedeutet viel Arbeit.
