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Video Window — Ein Fenster fürs Bewegtbild

Zürich — In einem Wohnviertel beim Irchelpark empfängt mich Bruno Z’Graggen, Initiator und Kurator des nomadischen Formats Video Window, herzlich bei sich zu Hause. Wir setzen uns in die Küche, doch ich erhasche einen kurzen Blick ins Nebenzimmer, wo Texte verstreut auf dem Boden liegen. Ich stelle mir vor, dass die Recherche für das bevorstehende Programm von Video Window zu Musik in der Videokunst so ähnlich angefangen haben muss. Schon vor drei Jahren sei das gewesen, erzählt Z’Graggen. Das klingt nach einer langen Vorbereitungsphase, doch diese sei notwendig gewesen, nicht nur für die Recherche, sondern auch, um Partner zu finden und sich durch die langwierigen Antragsverfahren zu arbeiten. Insgesamt schrieb er über vierzig Gesuche, um ein Budget von rund CHF 50'000 zu sichern – und dies alles als Ein-Mann-Organisation.
 
Trotz der Herausforderungen, denen er Jahr für Jahr gegenübersteht, bleibt sein Antrieb stets derselbe: Er möchte der Videokunst die gebührende Plattform bieten, da diese in Ausstellungshäusern oft zu wenig Beachtung finde. So nahm das Video Window vor zwölf Jahren in Zürich seinen Anfang mit einer Serie von Screenings und Talks in einem Projektraum – einer Zwischennutzung des Kunsthaus Aussersihl – dort, wo das Gebäude des ehemaligen Kosmos steht. Z’Graggen präsentierte Künstler:innen wie Dirk Koy, Christoph Oertli, Marianne Halter oder Una Szeemann, mit denen er bis heute zusammenarbeitet – und die alle in der neuen Screening-Reihe vertreten sind.
 
Ausgangspunkt für das dreiteilige Programm ist das titelgebende Werk ‹Thrill Me› von Una Szeemann und die MTV-Popkultur. Mit einem Schwerpunkt auf einheimischen Positionen werden Arbeiten aus dreissig Jahren internationaler Videokunst gezeigt. Z'Graggen scherzt: «Zum Glück bin ich selbst kein Videokünstler geworden!» Der rasante technologische Fortschritt sei eine grosse Herausforderung für die Kunstschaffenden. Wie sie diese gemeistert haben, zeigen die ausgewählten Videoarbeiten von 1990 bis heute. Mehr dazu erfährst Du hier in der November-Ausgabe des Kunstbulletin. Bereits dieses Wochenende startet das Programm in Luzern und zieht dann nach Zürich und Basel weiter.

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Exhibitions / Events

Title Date Type City Country Details
Thrill Me. The Power & Magic of Music in Video Art - Event Basel Switzerland
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Event
Basel
Switzerland
Thrill Me. The Power & Magic of Music in Video Art - Event Zürich Switzerland
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Event
Zürich
Switzerland
Thrill Me. The Power & Magic of Music in Video Art - Event Luzern Switzerland
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Event
Luzern
Switzerland