André Butzer | Konzentrationspole

„Colatrinken heißt von mir aus: endloses Sterben“, sagt André Butzer, aber zugleich auch: „Ich finde es toll.“ Er nutzt solch absolute Widersprüchlichkeiten überall in seinem Werk. Eine Sammlung dieses Vokabulars zeigt sich in den bei Livie Fine Art gezeigten Zeichnungen und Malereien.
Butzer vermutet eine grundsätzliche Fremdheit zwischen Mensch und Welt, die als Folge der industrialisierten Welt alles Menschliche zerstört hat. Er lässt das Schöne und Schreckliche verschmelzen, Freude und Trauer, Hoffnung und Verzweiflung. Um von diesem Punkt aus doch noch zu einer Zukunft zu gelangen, erfindet er eine Fiktion, die alles Gewesene miteinschließt, unter anderem die Unterhaltungs- und Vernichtungsindustrien des 20. Jahrhunderts sowie Motive des Spätkapitalismus.

Die Zeichnung spielt eine wichtige Rolle in Butzer’s Werk. Seine Arbeiten auf Papier sind allerdings weder Teil des Malprozesses noch als Entwürfe vorab angefertigt, sondern entstehen erst hinterher, nach dem Bild. Ihre Funktion dient der Erinnerung, Leichtigkeit und Notiz. Alle Zeichnungen sind eigenständig. Er nimmt dieselben Figurentypen immer wieder auf und malt seine Bilder so oft wie möglich, um mit ihnen die Welt „weniger schlimm“ zu machen.

Mehr Informationen unter www.liviefineart.com