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Urs Aeschbach schlug sein Projekt „Uhrenwürfel“ als künstlerischen Eingriff im Aussenraum der Schule vor. Dabei hat sich der Künstler vertieft mit der bestehenden Situation vor Ort bezüglich Ästhetik, Architektur und Nutzung als Pausenraum auseinandergesetzt. Als mögliche Interventionsperimeter wären auch die Terrasse, oder die Aula-Rückwand denkbar gewesen. Klug erscheint es jedoch – und fast schon auf der Hand liegend –, den dunkelbraun geklinkerten Liftturm als Sockel zu verwenden und so eine optimale Sichtbarkeit für die Kunst zu erwirken. So natürlich wie der Ort selbst haben sich auch die beiden „Uhrenwürfel“ bereits in den Schulbetrieb und die Anlage integriert. Dies verdanken sie einerseits ihrer Farbigkeit und Typographie, die sich am ursprünglichen Gestaltungskonzept der Anlage orientiert, ihrer Wohlproportioniertheit als auch ihrer Funktionalität als Zeitanzeige für die eintreffenden oder in der Pause spielenden Kinder. Je ein Zifferblatt blickt auf den vorderen und hinteren Pausenplatz und erfasst die Anlage mit dieser Scharnierwirkung. Aus pulverbeschichtetem Aluminiumblech gefertigt, stehen der rote und gelbe Würfel leicht aus der Orthogonalität herausgerückt in erhöhter Position und spielen mit zwei landläufig unvereinbaren Parametern des menschlichen Seins und Funktionierens. Die Uhr als Sinnbild für Disziplin, Genauigkeit und Eindeutigkeit ist in ihrem Würfel, der vorgibt, zufällig so zu liegen, leicht aus dem Konzept zu bringen. Das Kippen oder der imaginäre Wurf erinnert, dass auch die Zeit relativ ist und je nach dem, auf welcher Seite der Würfel zu liegen kommt, die Uhr nach hinten oder vorn gedreht werden kann.

Informationen zur Entstehung
Im Zuge der Schulreform wurde das Hebelschulhaus am Langelängeweg in Riehen von einer Orientierungs- in eine Primarschule umfunktioniert und im gleichen Zug umfassend saniert. In der Tradition der Schulhauspavillon-Architektur 1952–53 von den Architekten Rasser & Vadi entworfen, wurden die Gebäude des Hebelschulhauses 2013 inhaltlich und bezüglich der Baustruktur neueren Standards und Nutzungen angepasst. Mit diesen Veränderungen wurde die alte Turnhalle in eine Aula mit Foyer umfunktioniert und das Schulhaus organisatorisch mit der angrenzenden Niederholzschule vereint. Wie üblich bei Neubauten und Sanierungen konnte ein Betrag des Baubudgets für ein Kunst-und-Bau-Projekt investiert werden.

Nachdem das Siegerprojekt „Sudelheft“ von Urs Aeschbach, das aus einem 2011 durchgeführten zweistufigen Kunst-und-Bau-Wettbewerb hervorging, aufgrund bauseitiger Mehrkosten 2012 durch die Baukommission abgebrochen wurde, realisierte der Künstler auf Einladung des Kunstkredits Basel-Stadt eine neue Kunst-und-Bau-Arbeit für das Hebelschulhaus. Für die Ausarbeitung und Ausführung standen CHF 82 000 aus dem Baukredit zur Verfügung. Die Jury waren die Mitglieder der Kunstkreditkommission Basel-Stadt, Alan Wakefield (Projektleiter Bau- und Verkehrsdepartement), Thomas Thalhofer (Architekt) und Martin Abel (Schulleiter Standort Niederholz).

Infos

Künstler:innen
Datum
Art des Kunstwerkes
Public Art
Abmessungen des Objekts
Würfel auf Liftturm: 200 x 200 x 200 cm; Würfel auf Vordach: 165 x 165 x 165 cm
Material

Innenkonstruktion: Vierkantrohr aus Aluminium

Aussenkonstruktion: Aluminiumbleche 2 mm, pulverbeschichtet, RAL-Design 080 80 50 bzw. 030 50 40

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Map

Hebelschulhaus
Langenlängeweg 14
4125 Riehen
Schweiz

Künstler:innen

Details Name Portrait
Urs Aeschbach

Institutionen

Titel Land Ort Details
Kunstkredit Basel-Stadt
Schweiz
Basel