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66 Harassen - die minimalistische Plastik des Walliser Künstlers vereint die ländlichen Wurzeln von Raiffeisen mit der Zukunft des Banking. Den Prototypen zeigt die Art Basel 2019 im „Unlimited“ Sektor. 

Harassen stapeln sich in der Bankhalle der Raiffeisenbank St.Gallen zu einem gefährlich hohen Turm auf. Sie reichen über die zweigeschossige Halle bis unter die Decke der 3. Etage eines Lichtraums, der alle fünf Etagen mit Tageslicht versorgt. Dort endet unvermittelt die gewagte Konstruktion. „Hier tritt die ökonomische Realität ein“, erklärt der Künstler Valentin Carron. „Das Budget für das Kunstwerk ist nach 66 Harassen aufgebraucht.“ 

Harassen für die Modulbauweise 
Die grossen Harassenlager für den Obstbau in der Umgebung seines Zuhauses in Martigny inspirierten Valentin Carron. Zwischen den Ernten stehen sie wie provisorische Bauten im Feld. Als Teil der Jugendkultur finden sich Harassen mancherorts in Innenräumen, wo sie mit Europaletten kombiniert als ein Baukastensystem für die Inneneinrichtung genutzt werden. 

Echt oder unecht? 
Valentin Carrons Harasse sind nicht aus Holz. In Wahrheit sind sie je aus 22 kg Aluminium nachgebaut. Erst die Lackierung macht die Täuschung perfekt. Die verwendeten Farben geben denn auch dem Werk seinen Titel. Zur Kombination von «Signalbraun», «Kupferbraun» und «Basaltgrau» führte nicht langes künstlerisches Abwägen von Farbwerten, sondern das Durchklicken der Standard Farbkombinationen von Pantone, die die U.S. Firma im Internet mit ihrem international verbreiteten Farbsystem vorschlägt. Kupfer, das Material der kleinsten Münze im Währungssystem, entschied durch seinen Bezug zur Bankenwelt die Wahl der Farbkombination. 

14.08 m Risiko 
Die statisch einwandfreie Montage ermöglicht, dass die scheinbar amateurhafte Ausrichtung der gestapelten Elemente für eine brenzlige Wirkung im perfekten Bankinterieur sorgt. Obwohl bereits von wankender Höhe sieht der Harassenturm im zur Attika hoch schiessenden Lichtschacht verloren klein aus. Die schlichte Plastik aus multiplizierten Elementen kann wegen ihrer globalen Ästhetik und ihrer Reihe von verknüpften Behältnissen sowohl als Abbild der schlanken Technologie 4.0. des künftigen Bankgeschäfts als auch als Abbild der bescheidenen Anfänge von Raiffeisen mit Sammeln und Sparen gelesen werden. 

KUPFER, SIGNAL, TRAFFICO gewann unter dem Projektname «La Colonne de caisses à pommes» den von Raiffeisen 2017 auf Einladung lancierten Kunst am Bau. Realisiert wurde das Werk mit der Kunstgiesserei St.Gallen.

Infos

Autor:innen
Künstler:innen
Datum
Art des Kunstwerkes
Public Art
Abmessungen des Objekts
1408
60
40 cm
Material

Aluminium Profil lacqué

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Map

Vadianstrasse 17
9000 St. Gallen
Schweiz

Künstler:innen

Details Name Portrait
Valentin Carron