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5 x 5 Magic Square
Diese Installation ist eine Weiterführung eines Wettbewerbs für ein Museum in Maribor, Slowenien. Im Gebäude sollen ein Kunstmuseum, ein Kindermuseum, ein Architekturzentrum, verschiedene gastronomische Betriebe und 25 Künstlerateliers mit vier Wohnungen untergebracht werden.
Um dieses Raumprogrammrätsel zu lösen, experimentierte ich mit dem magischen Quadrat von Albrecht Dürers Druck «Melancholia I». Bei Dürer besteht das Quadrat aus 4 x 4 Feldern, bei mir aus 5 x 5, so werde ich dem fünfteiligen Programm gerechter. In jedem der 25 Felder steht eine Zahl zwischen 1 und 25. Das Quadrat hat die Eigenschaft, dass alle fünf Zahlen einer Reihe addiert jeweils 65 ergeben. Das gilt für die horizontalen, vertikalen und auch diagonalen Reihen.
Das eigentlich zweidimensionale Quadrat versuchte ich dreidimensional zu nutzen. In der Länge und Breite misst jedes der 25 Felder 15 Meter, somit ist das ganze Quadrat 75 x 75 Meter. In der Höhe entspricht jede Einheit einem Meter. Jedes einzelne Feld ist nun dreidimensional, also ein Volumen, mit gleicher Grundfläche und unterschiedlicher Höhe. Die Volumen sind miteinander auf unterschiedlichen Niveaus verbunden, und jedes Volumen beherbergt eine spezielle Programmfunktion.
Das höchste Volumen [25] ist das zentrale Foyer, welches alle Aspekte des Gebäudes verbindet. Eine breite Treppe schwingt sich von der unterirdischen Parkgarage zur öffentlichen Piazza, zum Empfang des Kunstmuseums, zum Eingang des Kindermuseums, hoch zum Informationszentrum mit atemberaubender Aussicht auf die Stadt, die Berge und den Fluss Drau. Das Dach dient als Aussichtsplattform. Volumen [4] schliesst auf dem obersten Stock des Foyers an und beherbergt den Ausstel-lungsraum des Architekturzentrums. Volumen [1] ist eine Bühne, welche nachts von unten leuchtet und am Tag Sonnenlicht in die Parkgarage bringt. Volumen [20] und [12] sind nebeneinander am Fluss und bringen Verschiedenes unter. Diese beiden Zahlen stehen unter anderem für das Jahr, in welchem Maribor europäische Kulturhauptstadt ist und das Gebäude fertig sein sollte.
Um auf dem Strassenniveau maximale Durchgänge und Durchblicke zu erlauben und die Stadtbewohner zu Veranstaltungen und Versammlungen einladen zu können, werden die meisten Volumen über der lichtdurchfluteten Piazza «schweben». Viele Dachflächen sind für Museumsbesucher, spielende Kinder und Restaurantgäste begehbar. Das Dach ist begrünt und formt einen 3-dimensionalen Skulpturgarten. Die Struktur soll offen sein und überraschende Perspektiven auf die Umgebung ermöglichen. Dieses Gebäude würde aus Ortbeton gebaut werden, zusammengesetzt aus Kies von den verschiedenen Regionen der Drau, scharfen Steinen der Dolomiten und runden Kieseln vom Schwarzen Meer und der Donau, in welche die Drau mündet. Selbstreinigender Istriastein wird als Pfläs-terung verwendet, eventuell auch als Fassadenmaterial. Unter dem Gebäude wird geothermische Energie gewonnen für das Museum und die Nachbarschaft.

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Artistes

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Christian Wassmann