Zürich — Zum Ende des zweijährigen Atelierstipendiums wendet sich Izidora I Lethe ein letztes Mal den Räumen der Binz39 zu und befreit sie mit zarten Interventionen von ihrer bestehenden Struktur. Schimmernde Tonobjekte schmiegen sich um Ecken und Kanten, filigrane Glasrohre durchdringen das Mauerwerk und über die ganze Ausstellung verteilt ziert feinneblige, signalorange Sprühfarbe den grauen Anstrich. Die leuchtenden Pigmente wurden vom Aufbauteam in alternierenden Rhythmen des Atmens und Schreitens zerstäubt und fügen sich zu einem vielstimmigen, performativ weitgreifenden Werk. Es lässt über verzögerte Gesten und übersehene Körpererzeugnisse nachdenken – und über gehauchte Luftküsse. Lethe lässt nicht Wangen, aber Wände sanft pulsieren und aufglühen.
Izidora I Lethe — Abschiedsküsse