David Shrigley's Zeichnungen geniessen Kultstatus. Bands wie «Bonnie ?Prince' Billy» oder «Blur», die renommierte Zeitung The Guardian und sogar BBC gehörten zu Auftraggebern des in Glasgow lebenden Künstlers. Seine kindlich unbeholfenen Kritzeleien sind schonungslose Kommentare zu den Bedingungen des Menschseins. Sie erinnern an die Brüchigkeit von Sinnkonstruktionen und an die Gegenwärtigkeit des Absurden im Alltag. Die Präsenz Shrigleys als Stargast am Comic-Festival «Fumetto» und seine Ausstellung im Kunstmuseum Luzern boten Anlass für ein Gespräch.
Welche Häuser baut das Wetter? Wie formen Luftströme Boden und Wände? Welche Räume gestalten Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Lichtverhältnisse? Dem Lausanner Philippe Rahm geht es um die unsichtbaren, physiologischen Parameter des Bauens. Darum, wie die Sprache der Architektur Vorstellungen und Lebensräume bestimmt. «Architektur wird Kunst, wenn sie ihre Sprache in Frage stellt» sagt er und baut, aktuell für die Künstlerin Dominique Gonzales-Foerster oder die Pariser Kunst-Triennale «La force de l'art», Erfahrungs-Räume. Porträt eines Entwicklers baulicher Eigenheiten.
Der Nahe Osten: Das ist Gaza, das sind Flüchtlingslager, das sind Jerusalem, Beirut und Istanbul, das sind Tschador und Selbstmordattentat. Der Orient: Das sind Bazar und Harem, Ornament und flimmernde Atmosphäre. Das Zentrum Paul Klee in Bern setzt der alten Orientsehnsucht aktuelle Kunst entgegen. Und zeigt: schöne und schonungslose Bildwelten.
Pour sa première grande exposition individuelle Adrien Missika dévoile un univers photographique singulier à la frontière entre la réalité et la fiction. Un travail prolifique au coeur duquel la convenance du regard est déjouée, la mémoire questionnée, l'émotion sollicitée.
In seguito alla mancata inaugurazione prevista lo scorso 11 febbraio oltre che a alla momentanea sospensione motivata dalle accese proteste avanzate dalle associazioni animaliste e dalle perplessità dell'Assessore all'Ambiente della Città di Torino, apre finalmente la prima mostra personale di Adel Abdessemed nella Fondazione Sandretto Re Rebaudengo.
Kola, Urfa, Fukuoka, Bali, Ahmedabad - hinter jeder Arbeit Matti Brauns steht ein spezifischer Ort und seine Verbindungen zu anderen Orten und Ländern der Welt. Was bisher nur in Einzelausschnitten zu sehen war, zeigt das Kunstmuseum Liechtenstein nun erstmals in einer gross angelegten Zusammenschau.
Museumswände mussten schon viel ertragen. Die Kunsthalle Winterthur fungierte als Kletterwand. Der Amerikaner William Earl Kofmehl III und die schweizerisch-japanische Kuratorin Anna Kanai haben die Grenzen der Kunst getestet - hartnäckig und mit der Zeit überzeugend.
Die oft als «Kapitalismuskritikerin» bezeichnete Josephine Meckseper ist ein Shooting-Star der internationalen Kunstszene. Sie kommentiert die Kontroversen in der spätkapitalistischen Gesellschaft mit hypereleganten Schaufensterinstallationen.
Bevor die Videos und Installationen von Maja Bajevi? ab September im Kunsthaus Glarus gezeigt werden, richtet ihr die Galerie Kilchmann eine kleine Retrospektive aus. Es tritt darin ein Werk zutage, das an nationale Grenzen stösst - und an die Grenze des Erträglichen.
Christine & Irene Hohenbüchler agieren auf einer konzeptuellen Basis, die mit Begriffen wie «multiple Autorschaft» und «Rhizom» beschriftet wird. Diese wirken wie Schildchen, die ein Gärtner im Frühjahr neben der Aussaat in die Erde steckt, im Ungewissen darüber, was der Boden hervorbringen wird.
In der Schweiz gibt es viele Künstler-Paare. Andres Lutz & Anders Guggisberg gehören zu den bekannteren. In Frankreich hat man sie bisher übersehen. Das geht jetzt nicht mehr, dank des Genfer «attitude»-Dream-Teams Jean-Paul Felley und Olivier Kaeser, neue Direktoren des Centre Culturel Suisse.
Der Heilige ist ein kitschiges kleines Devotionalien-Figürchen - religiöse Folklore, sozusagen Segen im Westentaschen-Format. Hier wirft er allerdings einen meterhohen Schatten - und der wirkt, dank der herrisch erhobenen Lanze, eher bedrohlich denn Heil versprechend. Wie man sich täuschen kann!
Nur wenige Tage nach der Eröffnung ihrer retrospektiv angelegten Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn ist Bessie Nager schwer verunglückt. Ihr Tod hinterlässt eine grosse Lücke. Was bleibt, ist ihr eindrückliches Werk, das Leerstellen mit Bedeutungen zusammenbringt.