7-8/2008

Die Erwartungen sind hoch, das Erbe gewichtig, die Aufgabe schwierig. Der nationale Rahmen ist für die Kuratorin Mirjam Varadinis angesichts der flexibilisierten Lebens- und Arbeitsbedingungen nicht mehr zeitgemäss. Stattdessen fragt die Grossausstellung in Zürich nach Identitätsverschiebungen.

Eine glänzende Sache. Die Besucher der Kunsthalle Zürich begleitet zur Zeit ein Band aus transparenter Polyesterfolie. Die hochglänzende Folienschicht auf Augenhöhe dient als Trägermaterial für aufgedruckteMotive aus gefundenem Internetmaterial oder wird von verschiedenen Reliefs aus Kunststoff überlagert

Reduktion und Distanz: Runa Islam setzt in ihren Filmarbeiten auf eine thematische Zurückhaltung, die oft mit wenigen inhaltlichen Angaben auskommt. Umso komplexer scheint der theoretische Hintergrund, von dem aus sie arbeitet. Drei neuere filmische Installationen sind im Mumok in Wien zu sehen.

Seit über 35 Jahren arbeitet Rolf Winnewisser (*1949) an einem immens reichhaltigen, komplex sich verästelnden Lebenswerk: Zeichnung, Aquarell, Objekt, Malerei, Linolschnitt, Stempeldruck, Bücher, Film, Installation, Text.

Ein Virus geht um.Wohl nie sonst sind so viele Institutionen zeitgleich durch ein Thema verbunden.

Die japanische Künstlergruppe zählt nicht nur zu den Pionieren auf dem Feld der Netzkunst. Vor allem zeichnen sich die Projekte, mit denen exonemo seit Mitte der Neunzigerjahre Furore macht, stets durch eine gute Portion Humor aus.

Die barocke Architektur der Stiftskirche (Abtei) von Bellelay eignet sich bestens für die Intervention von Boris Rebetez (*1970), der sich mit unserer Baukultur und deren Wahrnehmung befasst.

Zwei gegensätzliche Städte stehen im Zentrum des grossangelegten, gemeinsam mit internationalen Kooperationspartnern und Institutionen aus der Region organisierten Projekts.

Seit Jahren steht das zwischen Bern und Thun liegende Schloss Kiesen leer. Ein perfekter Ort also für eine Ausstellung der Berner Foto- und Videokünstlerin Chantal Michel (*1968). Denn in deren Werk spielen aussergewöhnliche Räume und Orte seit jeher eine wichtige Rolle.

Ein Virus ging um in Europa in den Zwanzigerjahren: das «Virus Quadrat». Auf diesen Namen tauften nicht ohne Ironie schon Zeitgenossen den epidemischen Springteufel, der sich von Russland aus über den ganzen Kontinent verbreitete.