11/2000

Einen aktuellen Beitrag zur Position der Malerei in der Gegenwartskunst gibt es derzeit im Badischen Kunstverein in Karlsruhe zu sehen. Dort realisierte der polnische Künstler Jaroslaw Flicinski seine erste grosse Einzelpräsentation in Deutschland.

Der in Düsseldorf lebende Niederländer Adrian Schoormans präsentiert im Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl unter dem Titel «Die dreidimensionale Reproduktion meines eigenen Skeletts» ein spektakuläres Museumsdebüt.

Kunstwerke haben Sylvie Fleury und John Armleder zwar immer wieder gemeinsam geschaffen. Zusammen ausstellen wollten sie, sieht man von wenigen Ausnahmen wie im Palazzo Liestal ab, jedoch nicht. Bis das Kunstmuseum St. Gallen anfragte. Verführt vom Charme der beiden Kuratoren, inszenierten sie einen fulminanten Dialog.

Mittlerweile ist die Verwendung lebender Pflanzen als Medium für Künstler weit verbreitet. Das Spektrum reicht von skulpturalen Experimenten mit einzelnen Pflanzen (Laura Stein) über hybride Biotope (N 55) bis zu komplexen Gartenanlagen (Lothar Baumgarten). Noch ist ungewiss, ob das oft widerspenstige und pflegeintensive Medium als Kunstforum eine Zukunft hat.

Bisher als Plastikerin, Zeichnerin und Malerin bekannt, zeigt die Zürcher Künstlerin Barbara Heé (*1957) nun erstmalig eine Serie fotografischer Bilder. Das Realität ablichtende Medium ermöglichte ihr, hinter Vertrautem unbekannte Erscheinungen aufzuzeigen.

Zum zweiten Mal nach 1997 zeigt die Galerie Annemarie Verna Werke der amerikanischen Künstlerin Ree Morton, die 1977, nur 41-jährig, einem Unfall zum Opfer fiel. Morton bleibt für ein europäisches Publikum zu entdecken: Dass das Werk heute grössere Öffentlichkeit erlangt, hat nicht nur mit aktiver Nachlassverwaltung zu tun, sondern liegt in Mortons poetischem Universum begründet.