10/2009

In einer früheren Arbeit hat er schon HipHop und Futurismus vermengt; oder ein Wörterbuch quasi in sein Gegenteil verkehrt und zum eklektischen Roman gemacht. Nun gelingt es Dani Gal bei Jean-Claude Freymond-Guth, die Parallelen zwischen Heimvideo und Kriegsberichterstattung hervorzuheben.

Diskursive Schärfe und komplexe analytische Betrachtung sind für die in Philosophie promovierte Hito Steyerl kein Problem. Dass dies aber in einer kraftvollen, schöpferisch eigenwilligen Umsetzung geschieht, die man sowohl dem Film als auch der Kunst zurechnen kann, ist ein seltener Glücksfall.

David Renggli stellt Bilder und Installationen her, die zunächst auf bekannte Positionen zu rekurrieren scheinen, bei näherer Betrachtung jedoch irritieren. Nun hat er eine Accrochage inszeniert, die von unerwarteten Gegenüberstellungen lebt und ins Absurde kippt.

Die erste grosse Ausstellung des englischen Zeichners Adam Dant in der Schweiz vermittelt einen fundierten Eindruck seines Schaffens und seiner variierenden Stilmittel. Zentrales Thema ist die Wirtschaftskrise der vergangenen Monate, als abgründiges Sittengemälde gefasst.

Um eine riesige Sonnenuhr ordnen sich die Gebäude im Halbrund, in der Mitte das Kontroll-Palais. Die «Saline Royale», Meisterwerk von Claude-Nicolas Ledoux, 1779 zwischen dem Val de Travers und dem Tal des Doubs fertiggestellt, verkörpert die rationale Ordnung des Raums.

Julia Steiner (*1982) ist eine der bemerkenswertesten Zeichnerinnen ihrer Generation. Ihre Gouache-Bilder zeichnen sich auf den ersten Blick durch die grossen Masse aus - das grösste misst ganze neun Meter.

Ein Albtraum für jeden Kurator: Die Ausstellungsplanung steht, bis ins Detail. Die Werke sind wohlbehalten eingetroffen. Die Presse ist bereits geladen, die Ausstellungseröffnung steht vor der Tür. Dann trifft der Künstler ein und erklärt: Alles Makulatur.

Daniel Bersets «Broken Chair» ist längst zu einem Wahrzeichen der Rhonestadt geworden. Der monumentale Stuhl mit einem abgerissenen Bein, das eindrückliche Mahnmal gegen den Einsatz von Landminen, steht seit 1997 vor dem Palais des Nations.

«The World is A Tissue of Lies», ein Lügengeflecht, soll Edgar Allan Poe einst gesagt haben. Ums Zitieren, Fingieren und um Wahrheit geht es in der gleichnamigen Ausstellung der Kunsthalle Luzern, die Arbeiten von acht Künstler/innen aus der Schweiz und aus Israel zeigt.

Es gibt Orte, die werden ihre subtile Grausamkeit nie los, auch wenn das, was den Grusel einst verursacht hat, schon längst abgeräumt wurde. Solch ein Ort ist das ehemalige Militärgelände der Bundeswehr, mitten im Wald von Montabaur.