Blumen und Fragen - beide können sich entfalten, je länger, je schöner. Nach London und Paris zeigen Peter Fischli und David Weiss im Kunsthaus Zürich ihr Herbarium aus fast 30 Jahren Kooperation. In Paris traf ich die Künstler zum Gespräch über ein Werk, das bei allem Spiel mit den grossen Fragen das Individuum und dessen ganz singuläre Erfahrungswelt ins Zentrum stellt.
Christine Streuli bespielt zusammen mit Yves Netzhammer den Schweizer Pavillon in Venedig - Grund genug für ein Gespräch mit der Malerin, die keine Angst vor Grossformaten kennt.
Kunst und Literatur im Dialog auf verschiedenen Plattformen: als performative Veranstaltung, Heftbeilage und Ausstellung. Eine Projektreihe, konzipiert und realisiert vom Literaturhaus Zürich, dem Kunstmuseum Thun und dem Kunst-Bulletin.
Il a fait d´un champ de bataille historique, un parcours de golf. Et réglé des consignes de survie à la manière d´un ballet chorégraphique. L´œuvre de Jérôme Leuba prend en défaut les images. Une sorte de décalage qui s´inspire de la réalité des faits pour mieux en corriger le point de vue.
Klaus Merkels Bilder enstehen aus der Sprachfähigkeit abstrakten Materials. Sein vierteiliges Werk «die Uccelli» von 2005 wirkt wie ein malerisches Alphabet, dessen Formeln und Kürzel sich in einem ständigen Prozess zu verweben und aufeinander zu reagieren scheinen. Die Galerie Thomas Flor zeigt die vier grossen Tafeln zusammen mit weiteren neuen Arbeiten des Malers (*1953), der seit Ende der achtziger Jahre radikal die Bedingungen seines Mediums befragt, ohne dabei je eine reine Kontextmalerei betrieben zu haben.
Ein bizarres Versuchslabor scheint sich hinter der schweren Brandschutztür aufzutun. Einzeln müssen die Museumsbesucher die labyrinthische Raumfolge betreten, die Gregor Schneider (*1969) in die Wechselausstellungshalle der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen hineingebaut hat.
Gerard Byrne blickt zurück mit Neugier. Seine Filme, die als aufwendige Animation gedruckter Interviews entstehen, verlangen vom Besucher Geduld, genaue Beobachtung und ein wenig Vorwissen. In Düsseldorf stellt er drei seiner jüngsten Halbdokumentationen vor, in denen sich die Grenzen von Film, Kunst und Theater auflösen.
Mitten im Flug sind die Fledermäuse zu schwarzen Silhouetten erstarrt. Ein elegantes graphisches Muster, aus Folie geschnitten, auf der Fensterfront der Galerie. Schön sieht das aus. Gleichwohl mag sich mancher fragen: Wie passt das zu einer Künstlerin wie Silke Wagner, die vor allem mit politisch und sozial engagierten Projekten im öffentlichen Raum bekannt geworden ist?
Durch subtil gesetzte Unschärfe führt die japanische Künstlerin Miwa Ogasawara ihre Bilder zu einer ganz eigenen Form von Klarheit. Ihre stille, figurative Malerei spiegelt die Welt im Beiläufigen, sucht Wahrheit der Empfindung im Angedeuteten. Ogasawara konzentriert und bindet subjektiven Ausdruck in der Reduktion.
Unter dem Titel «Accélération» vereinigt der im Oktober 2005 gegründete Verein «Kunstart» in Neuchâtel Werke von dreissig schweizerischen und internationalen Künstlern zum Thema Beschleunigung im Zuge der Globalisierung.
Spätestens seit John Cage ist Musik auch plastisches Material, greif- und formbar durch die Apparate, die sie erzeugen. Christian Marclay hat Ende der Achtziger mit dem Material Musik die Grenzen ihrer Berührbarkeit neu abgesteckt. Jetzt werden erstmals neun seiner Video-Installationen in einer Ausstellung versammelt.
Auffallend dünn hat Anita Leisz ihre Ausstellung im Salzburger Kunstverein bestückt. Die wenigen Objekte allerdings sind mit hoher Präzision in den Raum gestellt und fordern durch ihre starke Präsenz die Bereitschaft der Betrachterin zu genauem Hinsehen.
Unter dem Titel «Dessine-moi un mouton!» sind in den Räumen der Kartause Ittingen Arbeiten auf Papier, Installationen, Zeichentrickfilme und Videoarbeiten von 19 regionalen und internationalen Kunstschaffenden versammelt. Verbindendes Element ist die Freude an der Fantasie, am Skurrilen und am Formulieren von Gegenwelten.
Trotz all der Moden des launigen Kunstbetriebs hält Pia Fries seit Ende der achtziger Jahre an der ungegenständlichen Malerei fest. Nun sind im Anbau des Kunstmuseums Werke aus den letzten zwanzig Jahren ihres malerischen Schaffens in fünf Säle gepackt.
Im Zentrum der umfangreichen Ausstellung steht der 2003 begonnene Video- und Fotografie-Zyklus «De nos jours», der in Kapitel wie «là», «dedans» oder «ici-même» unterteilt ist. Er zeichnet sich durch eine suggestive Verschmelzung von Kamera- und Betrachterauge aus und vernetzt gleichzeitig Zeit- und Raumebenen.
Ist es nicht genau das, was man sich von der Kunst oft wünscht: dass sie eine unmittelbare, emotionale, geistige oder physische Reaktion bei einem hervorrufen möge? Die Installation «Chizhevsky Lessons» von Micol Assaël in der Kunsthalle Basel tut in jedem
Falle Letzteres.
Die Situationistische Internationale auszustellen, ist ein schwieriges Unterfangen. Nicht nur, weil die Hüter der heiligen Relikte teilweise verfeindet und mit Samthandschuhen zu behandeln sind. Zudem wollten deren Mitglieder vor allem Situationen und nicht Kunstwerke herstellen. Die Austreibung der Kunst zugunsten neuer Gesellschaftsformen wurde proklamiert.
«Landstrasse. Ein Baum. Abend. Estragon sitzt auf einem Stein und versucht seinen Schuh auszuziehen. Er zerrt mit beiden Händen daran, stöhnt. Erschöpft gibt er schliesslich auf.» So beginnt Samuel Becketts «Warten auf Godot».