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Eran Schaerf im Bonner Kunstverein
Besprechung

Mit einer kleinen Zeichnung im gelblichen Wechselrahmen eröffnet Eran Schaerf seine Ausstellung «some time later» – ein Grundriss der Ausstellungshalle des Bonner Kunstvereins, kleine Nummern verweisen auf die Standorte einzelner Arbeiten. Die schematische Aufsicht erinnert an Blinky Palermos singuläre Arbeit für den Hamburger Kunstverein – er hatte vor dreissig Jahren ein feines Lineament direkt auf die erste Mauer gezeichnet. Es waren nur die inneren Mauern des Instituts zum Signet zusammengezogen worden – die hatte Palermo gleichzeitig ochsenblutrot gestrichen. Daraus wurde in Aufsicht und Anstrich ein unabhängiger Körper.

Mark Dion in der Villa Merkel

Gehen Natur und Kunst eine innige Beziehung ein, dann war das früher ein Fall für die Wunderkammer. Und heute? Mark Dion zeigt in Esslingen, dass die Kunst im Verhältnis des Menschen zur Natur auch für kritische Anmerkungen gut ist.

Zhang Huan im Kunstverein
Besprechung

Der Hamburger Kunstverein widmet dem chinesischen, heute in New York lebenden Künstler Zhang Huan eine umfangreiche Einzelpräsentation. Der 37-Jährige ist einer der bekannteren Vertreter der konzeptionell geprägten Performance- und Body-Art, die sich seit Beginn der neunziger Jahre im
China der politisch und kulturell repressiven Post-Tiananmen-Ära entwickelt hat.

«On Stage» im Kunstverein und in der Villa Merkel
Besprechung

Das Theatralische der Kunst steht in «On stage» auf dem ästhetischen Prüfstand. Zehn ausgewählte Positionen beleuchten das Problem aus unterschiedlichen Perspektiven – leider wagt die Ausstellung dabei nicht, eine dezidierte These oder gar eine inhaltliche Zuspitzung zu formulieren.

«Future Cinema - The Cinematic Imaginary after Film» im ZKM
Besprechung

Nach dem Boom von Ausstellungen zum Thema der kinematografischen Erfahrung in der Kunst rufen Peter Weibel und Jeffrey Shaw, der scheidende Leiter des Instituts für Bildmedien am ZKM, erneut eine Art Medienrevolution aus. Basierend auf materiellen Veränderungen stehen den Künstlern neue Kamera- und Projektionstechniken, neue Erzählformen und Bildsprachen zur Verfügung, die künftige kinematografische Entwicklungen utopisch vorwegnehmen.

«The Starting Line» der Pinakothek der Moderne
Besprechung

Der grosse Publikumszuspruch und die oftmals euphorische Berichterstattung in Presse und Fernsehen kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die Meinungen über die Archtektur und die erste – programmatische? – Ausstellung der Pinakothek der Moderne durchaus gespalten sind.

Markus Raetz im Maison Européenne de la Photografie (MEP)

Blickt man von aussen in einen Ausstellungsraum des MEP, erkennt man in einem Spiegel einen erleuchteten Kopf, der sich langsam um die eigene Achse dreht. Diese «Moulin sans Tête» ist die neueste Installation von Markus Raetz. Der sich scheinbar selbsttätig drehende Kopf ist als Weiterentwicklung der Installation «Drehungen» (von 1982) anzusehen. Diese kann nur über einen sich ändernden Blickpunkt des Betrachters wahrgenommen werden.

Paul Virilio in der Fondation Cartier
Besprechung

Zur Technik gehört die Panne: Je rasanter der Fortschritt, desto spektakulärer das Desaster. Der Philosoph und Urbanist Paul Virilio plädiert deshalb für ein «per Unfall denken». Seine für die Pariser Fondation Cartier konzipierte Ausstellung «Ce qui arrive» gibt einen Vorgeschmack davon, wie ein Unfall-Museum aussehen könnte.

Heimo Zobernig im Museum Moderner Kunst
Besprechung

Im Juni installierte Heimo Zobernig einen «Weissen Kubus» mitten in den Luftschacht des Museums für Moderne Kunst in Wien. Dieser grosse, leere Luftschacht bildet zusammen mit dem Treppenhaus und der gläsernen Aufzuganlage den dominanten Kern des Museums, der die Ausstellungsräume in zwei unverbundene Flügel trennt. Zobernigs Kubus ist zugleich eine Rückeroberung dieses Ortes für die Kunst und ein notwendiger architektonischer Eingriff. Denn der Kubus bildet auf der Ebene 6 den Übergang zwischen den Ausstellungsräumen, in denen jetzt Zobernigs umfassende Einzelausstellung zu sehen ist.

«Site-seeing» im Künstlerhaus Wien
Besprechung

Dem Urbanismus wird im Kunstsystem schon seit längerem grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Der spezielle Aspekt, den die Ausstellung im Künstlerhaus Wien untersucht, ist die phantasmatische Seite der Stadt, welche die Kuratoren Sønke Gau und Katharina Schlieben im Untertitel mit «Disneyfizierung der Städte?» umschreiben.